papier
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Ohne Titel („Henri über Barack“), 2008
Bleistift, Aquarell auf Aquarellpapier, 29,7 x 21 cm
Privatbesitz
„Der Maler, der ein Gesicht mit wenigen Strichen in der Geschwindigkeit trifft, muss unstreitig in dem Gesicht mehr sehen als ich, ob er gleich wenn er es mir erklären will, weil er nur Worte gebrauchen kann, die alle schon gestempelt sind, weiter nichts sagt als ich auch.“
[F 768]
aus: Lichtenberg Sudelbücher, herausgegebenvon Franz H. Mautner, Insel Taschenbuch
Der Nachbar
Ohne Titel, 2008
Bleistift, Aquarell, 40 x 30 cm
Sonntag Morgen ging die Sonne auf gegenüber Nachbars Haus.
Es war nicht nur dieser Vorgang, der mich bewog, die Hauswand abzulichten.
Mich faszinierte eher das: Als hätte jemand während des Mauerns spontan entschieden, wo eine z.B. nun die Öffnung für ein Fenster, für eine Tür oder für die Glasbausteine sitzen. Kaum Wiederholungen. Ohne Bauplan oder Architekten. Eingebung. Zufall.
(Ich bin ja ein großer Fan von Zufall.)
Das hat viel Ähnlichkeit mit meiner Arbeitsweise.
Ich war noch nie in Nachbars Haus, obwohl wir schon 10 Jahre Nachbarn sind. Der Nachbar & seine Frau sind beide weit über 80 Jahre & arbeiten immer das ganze Jahr über im Garten. Kartoffeln, Salat, Sonnenblumen. Und ein bisschen grüne Wiese, Tannen.
Außerdem hört man immer die Kuckucksuhr.
Gestern Mittag erzählte mir K., dass der Nachbar nun gestorben sei.
Dienstag schon. Wir haben uns immer gegrüßt, aber nie miteinander gesprochen.
Variation vom Ende der Vorstellung
Ohne Titel, 2008
Bleistift, Aquarell, 29,7 x 21 cm
Velasquez, Diego Velasquez, habe ich den schon mal erwähnt?
Mimesis
Ohne Titel („Katja & Diana“), 2008
Bleistift, Aquarell, 29,7 x 21 cm
K.: „Wer soll das sein?“
Ich: „Katja & Diana.“
K.: „Kannst Du auch Himpel & Pimpel nennen!“
Ich: „Wieso?“
K.: „Erkennt doch kein Mensch.“
Ich: „Na, hier sowieso nicht – die leben doch in der Ukraine …“
K.: „Muss man die deswegen so zeichnen?“
Den Fremden
Henri Rohr/Armin Rohr
Ohne Titel, 2008
Tinte, Bleistift auf billigem Papier, ca. 21 x 29,7 cm
Begegnungen auf dem Frühstückstisch;
Stillleben mit Wasserflasche, Apfelsaftflaschen, Zitronenlimonadeflasche, Zuckerdose (angedeutet), Kaffetasse (angedeutet), Brotkorb mit Croissant & Laugenteilchen (angedeutet) & Alien mit Panzerfaust
Morgenschatten
Ohne Titel, 2008
Bleistift, Kreide, Öl auf Papier, 31 x 41 cm
Heute Morgen: Blick aus dem Küchenfenster (Richtung Norden); Nachbars Schafe blökten noch nicht, anderen Nachbars Rasenmähertraktorungetüm schlief noch in der Garage; aus dem Kindergarten war noch kein Geschrei zu vernehmen; die Schatten wanderten – wie üblich – sehr schnell …
Erste Golf-Zeichnung
Ohne Titel („Towar“), 2008
Bleistift, Öl auf Papier, 41 x 31 cm
Privatbesitz
George W. Bush: „I think playing golf during a war just sends the wrong signal“
Sonntags-Gedanken
Ohne Titel, 2008
Bleistift, Öl auf Papier, 30 x 24 cm
Im Jahr 2007 begann ich auf unterschiedlichen Plattformen zu„bloggen“.
Für eine Serie von Arbeiten suchte ich einen Präsentationsraum außerhalb meiner (mittlerweile nicht mehr exitierenden) Webseite & stieß über einen Artikel in der Zeit auf das mir damals unbekannte Phänomen „Blog“.
Ich stellte ein paar Wochen lang fast täglich eine Arbeit ins Netz.
Eigenartig, die Verbindung von Überschrift & Bild & Bild & Text & Link & den ganzen anderen Möglichkeiten, die ich nicht nutze, weil es so uferlos erscheint & man selbst so begrenzt ist, & ich blieb bei dieser merkwürdigen Angewohnheit, mich weiterhin fast täglich auf diese Weise zu äußern.
Sie ist ein Teil meiner alltäglichen Beschäftigungen geworden wie Essen, Trinken, Verdauen, das Malen & Zeichnen & der ganze andere erfreuliche oder unangenehme Rest meines Lebens.
Allerdings stehe ich noch am Anfang.
Das Blog verfolgt keinen Zweck. Es verfolgt kein Ziel. Es ist einfach da.
Wenn ich auch anfangs einen Beweggrund hatte, nämlich den, der Dokumentation, so habe ich diese Motivation mittlerweile aus den Augen verloren. Möglicherweise dokumentiert es mittlerweile eher den Prozess einer Suche, einer Suche nach Bildern; es dokumentiert vielleicht auch eine Entwicklung meiner Arbeit, es macht Veränderungen, Brüche & auch das Gescheiterte sichtbar.
Andererseits dokumentiert es auch, dass ich überhaupt arbeite. Und natürlich auch, an was ich gerade arbeite. Es dokumentiert, dass da irgendwo jemand sitzt & irgendetwas macht.
So gesehen ist es ein Beleg meiner täglichen Arbeit, was wiederum auch ein Zweck sein könnte, aber das ist nicht mein Anliegen.
Einige Arbeiten sind möglicherweise von allgemeinem Interesse, andere sind sehr persönlich. Daraus könnte man schließen, dass es das ein oder andere über mich & meine inneren Befindlichkeiten zu erfahren gibt. Das könnte durchaus sein – es ist sogar sehr wahrscheinlich – war aber auch nicht der Zweck.
Manchmal schreibe ich auch ein paar Zeilen. Zweckfrei. Durch den Kopf geschossenes.
Ich tue es einfach. Was sollte es gebracht haben? Ich weiß es nicht.
Auf alle Fälle macht es die Suche nach (zu malenden & zu zeichnenden) Bildern nicht einfacher.
Möglicherweise hat es etwas verändert – meine Sicht auf meine Arbeit oder die Sicht anderer auf meine Arbeit.
Möglicherweise bringt es dem ein oder anderen Besucher etwas, manche sind ja regelrechte Wiederholungstäter.
Es ist zu früh, eine Bilanz zu ziehen; ich stehe ja noch am Anfang …
Souvenir aus Berlin
Ohne Titel, 2008
Bleistift auf Papier, 21 x 29,7 cm
Hobbyshop
Wilhelm Rüther
Kollwitzstr. 54
10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Vom Hölschberg aus gesehen …
Ohne Titel, 2008
Bleistift, Aquarell auf Aquarellpapier, 24 x 32 cm
Letzte Woche war ich für einen Nachmittag in der Nähe der Bauschutt- und Erdmassendeponie des Saarpfalz-Kreises „Auf dem Hölschberg“ in Biesingen zum Aquarellieren.
Es herrschten Sturm & Eiseskälte, was die Landschaft nur unwesentlich – mich aber umso mehr beeindruckte: nach drei unvollendeten Blättern fuhr ich durchgefroren & steif, aber froh & gutgelaunt nach Hause …
Im kath. Kindergarten-Garten II
Ohne Titel („Line im Garten“), 2008
Mischtechnik auf Papier, 29,7 x 42 cm
In den Ferien & am Wochenende dürfen wir das Gelände des katholischen Kindergartens – mit wenigen Einschränkungen – nutzen; was wir leider selten tun, aufgrund der wenigen Einschränkungen. Manchmal spielen die Kinder im Sand. Oder wir sitzen alle abends da & essen. Oder trinken eine Flasche Wein. Oder wir frühstücken. Leider ist morgens meistens der Hausmeister da; der will uns einschränken. Hausmeister tun das.
Man darf Ihre Ordnung nicht stören.
Gelegentlich zeichne ich da auch. Überhaupt Landschaft. Auch so ein Thema. Muss da eigentlich immer schönes Wetter sein?
Ich bin kein Fan von Grillfleisch. Das macht vieles erträglicher.
Nachtrag:
K.: „Guck mal, wie der Schatten nach mir greift!“