quarantänezeichnung
Versuch über das Konkrete
Ohne Titel, 2021
Filzstifte, Kugelschreiber auf Zeichenpapier, 29,7 x 21 cm
Während eines Telefonats: Wahrscheinlich wollte ich auch mal was Konkretes machen („Hihihi … ich werde dann mal konkret.“). Linien ziehen. Horizontal, Vertikal. Auf alle Fälle ist es bestimmt einfacher, in einen Flow zu kommen. Man fasst einen Plan & zieht in durch. Vergisst die Zeit. Und nach dem Telefonat ist die Arbeit getan.
Und das Arschloch Corona.
Rekonvaleszenz. Sollte ich öfter praktizieren.
Das Arschloch Corona
Ohne Titel, 2021
Mischtechnik auf bedrucktem Papier, ca. 27,8 x 19,5 cm
Um die Mittagszeit am Montag, dem 25. Januar kam aus heiterem Himmel ein Frösteln, eine Art Schwächeanfall & ich musste mich hinlegen; blieb dann auch bis Freitag mehr oder weniger ununterbrochen liegen. Fiebernd, delierend. Ohne Saft & Kraft.
Dienstags mit dem Sohn, der sich schon drei Tage vorher fiebernd & schwächelnd ins Bett legen musste & der Ehefau & Geliebten zum Hausarzt. Wegen Test auf das Arschloch Corona. Die Ehefrau & Geliebte wollte auch getestet werden, aber mangels Symptome winkte der Hausarzt ab (warum?).
Donnerstag das Ergebnis (wie erwartet): Positiv mit dem Arschloch Corona. Ab Freitag bemerkte ich spürbare Verbesserung meine Symptome, kaum mehr Temperatur, der Appetit kam wieder, samstags konnte ich sogar wieder ein paar Skizzen angehen. Irgendwann ab montags stand ich wieder auf, zog mich an, immer noch ziemlich schwach & schlapp, mit gelegentlichem leichten Husten. Lesen, Kritzeln. Quarantäne.
Auch der Sohn kam allmählich langsam wieder auf die Beine. Die Ehefrau & Geliebte hatte nach wie vor keine Symptome, außer dem Ausfall von Geruchs- & Geschmacksinn für ein paar Tage. Was natürlich super war. Sie war in Quarantäne, gleichzeitig im Home-Office & konnte den Sohn & mich hochpäppeln, bekochen, pflegen & verwöhnen.
Die vom Gesundheitsamt verordnete Quarantäne dauert noch bis zum 6. Februar. Ich fühle mich noch schlapp & lustlos, aber immerhin kann ich dann einkaufen & die Familie versorgen. Das haben in den vergangenen Tagen einige liebe Menschen übernommen – dafür unseren Dank!
Und zwischendurch immer mal was zeichnen.
Der immer noch symtomfreien Geliebten & Ehefrau gelang es, eine Woche nach meinem Testergebnis einen Test zu erwirken – was nicht einfach war. Natürlich mit positivem Ergebnis & der Verlängerung der Quarantäne. Wenn man in dieser Coronaschleife gefangen ist, erscheint einem vieles noch fragwürdiger, absurder, surrealer & bescheuerter. Ist vielleicht irgendwann einen eigenen Beitrag wert. Oder auch nicht. Erst mal gesund werden. Kräfte sammeln.
So wie es aussieht, sind wir überm Berg.
Ohne größere Probleme.
Trotzdem kann man auf das Arschloch verzichten. Passt auf, Ihr alle da draußen!
Tröstlich: Wir sind für eine gewisse, ungewisse Zeit immun.
Auf der Straße
Ohne Titel, 2021
Bleistift, Filzstift in Skizzenbuch (rechte Seite), ca. 25 x 19 cm
Nachtrag:
Aufstehen, duschen, anziehen. Auch, wenn es sich noch unwirklich anfühlt. Wie nach einer Grippe. Oder kommt da noch was? Ich hoffe nicht. Schlapp. Trockener Husten. Das reicht. Wenigstens seit zwei oder drei Tagen kein Fieber mehr.
Aus dem Fenster gucken & zeichnen. Kann man öfter machen. Heute aber eher Verpflichtung als Kür. Dinge zurecht rücken.
Belanglosigkeiten. Aber hey! Ich lebe noch!
Selbst unter Einfluss
Ohne Titel, 2021
Bleistift, Filzstift in Skizzenbuch (rechte Seite), ca. 25 x 19 cm
Nachtrag:
Das Porträt mit dem Fu Machu noch einmal unter dem Einfluss von-dem-Arschloch-Corona gezeichnet. Deutlich.
Turnstunde
Ohne Titel, 2021
Bleistift in Skizzenbuch (rechte Seite), ca. 25 x 19 cm
Je ohne Titel, 2021
Bleistift, Filzstift in Skizzenbuch (rechte Seite), ca. 25 x 19 cm
Nachtrag:
Zum ersten Mal aufgestanden seit sechs Tagen & dem positiven Ergebnis & ein wenig gezeichnet.
Schlapp.
Die Geliebte & Ehefrau (unten) turnt vor & dem Bildschirm (oben). Fühlt sich sehr unwirklich an & weit weg.
Überhaupt: Wer zeichnet da eigentlich?