Bei den Ausgebrannten
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch (Ausschnitt), ca. 25 x 38 cm (geöffnet)
Burnout – die Kollegen aus der Hafenstraße hatten heute offene Türen.
Kränehähn
Menschen. Räume.
Am Freitag, dem 17. September, wird um 19.30 Uhr im Stadtmuseum St. Wendel die Ausstellung
Armin Rohr – Von Menschen und Räumen
eröffnet.
In den vergangenen fünfzehn Jahren wurde die aktuelle Frage, wer wir sind, was uns heute auszeichnet und wie wir uns verhalten, vor allem in der Malerei thematisiert. Bruchstücke aus YouTube-Filmen, Fernsehkrimis oder den Nachrichtensendungen bestimmen unbewusst unseren Blick auf die Welt. Was nehmen wir eigentlich von unserer Umgebung wahr? Die Maler reflektieren diese optische Zersplitterung unserer Sinneseindrücke und benutzen bildnerische Elemente, die wir z. B. auch aus der Video- und Installationskunst kennen. Das Besondere aber ist hierbei, dass es sich immer noch um Originale handelt. Das Bild ist als Gegenstand real, es steht zur Verfügung, wann immer wir es auch betrachten wollen. Malerei ist keine Reproduktion der Wirklichkeit, sondern deren Interpretation in einem bestimmten, zeitlich begrenzten Kontext. Vielleicht ist dies heute die wichtigste Funktion der Malerei: das sichtbar machen der „Schnittstelle“ zwischen Bild und Wirklichkeit.
Auch der Maler Armin Rohr betreibt diese visuelle Forschungsarbeit. Seine sichere Hand zaubert Silhouetten, bloße Andeutungen – wie Erinnerungen – von Menschen und Räumen, Erlebnissen und Situationen auf Papier oder Leinwand. Bisweilen bleiben nur Umrisse und geisterhafte Schemen, als ob die Figur nach dem Malen wieder vom Papier abgeschöpft wurde. Aber die Präsenz bleibt spürbar – auf den Punkt gebracht, und sofort wieder in Frage gestellt – ein flüchtiger Eindruck, wie in einem Traum oder Film. Die besondere Präsentation der St. Wendeler Ausstellung „Von Menschen und Räumen“ verstärkt diesen bruchstückhaften, filmischen Eindruck noch.
Spannend ist es auch, dass in der Ausstellung den über zweihundert Bildern etwa fünfzig Fotos gegenübergestellt werden. Armin Rohr fotografiert viel und gerne ungewöhnliche Themen – Licht, Nacht, Nebel – aber auch in den „gewöhnlicheren“, wie Porträts, Architektur oder Landschaft spielt die Zeit, und die Bewegung als Darstellung der Zeit, eine große Rolle. Diese Fotos sind mehr als bloß Gedankensammlungen oder Skizzen. Sie bilden vielmehr eine wichtige Arbeitsgruppe im Gesamtoeuvre des Künstlers, und sind deshalb für ein umfassendes Verständnis seiner Bildfindung notwendig – und trotzdem überraschend eigenständig.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Krähnehähn & Ankunft
08:09:00 Uhr
Doc Melchers Kräne arbeiten.
Am 17. September ist Eröffnung. „Von Menschen und Räumen“.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Einzig
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 25 x 19 cm
Gestern auf der Intensivstation:
Die Lungenbeatmungsmaschine oder so am Nachbarbett zeichnete zusammen mit der Atmung eines Patienten wunderschöne Kurven auf einen Bildschirm. Ständig musste ich auf diesen Bildschirm gucken. Und zum ersten Mal die Erkenntnis: Jeder Atemzug ist einmalig! Einmalig tief, einmalig lang … kein Atemzug gleicht dem anderen. Selbst die Pausen zwischen zwei Atemzügen: immer unterschiedlich lang. Oder kurz. Es gibt keine Regelmäßigkeit. Keine Wiederholungen. Jede Kurve, jeder Gipfel, jedes Tal ist einzigartig!
Regelmäßigkeit ist eine unglaubliche Erfindung. Regelmäßigkeit ist was völlig Abstraktes. Ist in der Natur überhaupt nicht vorgesehen. Bestenfalls Annäherungen an Regelmäßigkeiten. Wir versuchen unser Leben, Regelmäßigkeiten zu unterwerfen & dabei vergessen wir, dass wir allein von den Abweichungen der Regel bestimmt werden. Das Straucheln, Stolpern, das aus-der-Bahn-geworfen-werden …
Jeder Augenblick ist einzigartig.
Genießt ihn!
step in the arena
28.08. bis 26.09.2010
Fr, 27. August 2010, 19:00 Uhr:
Eröffnung der Ausstellung
mit einer Performance von Patrycia German
Ein spannendes Projekt in ungewöhnlichen Räumen, kuratiert von Alexander Minor und Johannes Lotz.
Zum Thema „Erfolg“ gäbe es sicherlich noch viel mehr zu sagen.
„Ja, zeig mal deine Wunde.“
Christoph Schlingensief ist tot.
Nachtrag vom 23. 08. 2010:
Gesammelte Artikel in der Feuilleton-Schau bei Perlentaucher:
„Christoph hatte mindestens 11 Dimensionen“
Collaboration
Henri Rohr/Armin Rohr
Ohne Titel, 2010
Kreide, Bleistift auf Papier, 21 x 29,7 cm
Die Bleistiftzeichnung ist von Henri, der Rest von mir.
Ich erwähnte es bereits: Zusammenarbeit mit Kindern. Ist immer gut erfolgreich.
Collaborations
Möglicherweise
Acht von zehn Arbeiten für eine Ausstellung irgendwo irgendwann.
Je Ohne Titel (zu: „Macht & Machtraum“), 2010
Bleistift, Öl auf Papier, 42 x 59,4/59,4 x 42 cm
Angeblich seit Monaten geplant: Eine Gruppenausstellung irgendwo in Shanghai. Irgendwann im Herbst. Planung als Prozess mit sich ständig veränderten & veränderbaren Parametern.
Jetzt fahre ich aber zuerst mal nach Irland. Ich war noch nie in Irland. Das Wetter hier erscheint mir momentan ein bisschen wie eine Übung für den Ernstfall. Es ist kalt & es regnet. Wie in Irland. Aber das ist ja nur eines von vielen Klischees.
Kein Klischee ist die Tatsache, dass in Irland Künstler keine Steuern zahlen müssen. Wenn der größte Teil der irischen Künstler allerdings dort genau so wenig Umsatz macht wie die Künstler hier in Deutschland, entgeht dem irischen Staat ohnehin nicht viel Geld. Im Gegenteil.
Aquarellfarben nehme ich trotzdem mit. Vor allem Grün.
In den nächsten 14 Tagen wird es relativ ruhig hier.
Ich weiß nicht, ob es Internet gibt, da in Irland.
dito
Ohne Titel, 2010
Öl auf Papier, ca. 42 x 29,7 cm
„Wenn aber heute jemand beschließt, Maler bzw. Malerin zu werden, tut er das nicht, weil er gewissermaßen im Trend eines Stils liegen will (den es sowieso nicht mehr gibt), er tut dies, weil er mit jedem Pinselstrich seinen Resonanzraum in Schwingungen versetzt. Malen ist deshalb die schwierigste Disziplin, weil der Malvorgang Schritt für Schritt vollzogen werden muss, weil keine Etappen übersprungen werden könne, weil die Richtkräfte und die Schwerkraft des eigenen Selbst malend zu erforschen sind.“
… sagt Herr Ammann in „Das Glück zu sehen“ (Kunst beginnt dort, wo Geschmack aufhört)
Besuch
Ohne Titel („Farngold“), 2010
Bleistift auf Papier, 20,8 x 14,7 cm
Ohne Titel („Farngold“), 2010
Bleistift auf Papier, 20,8 x 14,7 cm
Farngold war wieder zu Besuch. Im Atelier. Er hat seine sehr eigene Art, sich während des Sitzens mit Händen & Ellbogen auf den Oberschenkeln abzustützen.
Wenn er nicht gerade Gitarre spielt.