zeichnung
Im Tempel
Ohne Titel, 2011
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 25 x 19 cm
Mit den Studierenden zeichneten wir heute in der Europa-Galerie. Die Europa-Galerie ist Teil der alltäglichen Begrausamung der Bürger unserer Stadt. Eine sog. Shoppingmall. Nervige Musik dringt in jede noch so entlegene Ecke, alles ist in Bewegung, Hektik, Nervosität, die Augen wissen nicht, wohin sie schauen können, um sich ein wenig auszuruhen. Reizüberflutung. Außerdem viele unnötige Shops. Billiger, langweiliger Scheiß, den kein Mensch braucht. Manche gaukeln Niveau & Qualität vor. Schlechte Cafés, Fastfood-Restaurants. Die meisten Menschen stört das alles offensichtlich nicht, sie sind immun gegen das Grauen. Wahrscheinlich sind es Cyborgs, Außerirdische oder bezahlte Statisten. Oder Masochisten. Oder einfach nur abgestumpfte Mitmenschen, die freiwillig in die Hölle gehen.
Zum Zeichnen also ideale Voraussetzungen. Nach vier Stunden sind alle reif für eine Traumatherapie.
Aber die Zeichnungen sind gut geworden.
Anknüpfungspunkt
Ohne Titel („Brüderchen & Schwesterchen“), 2010
Öl auf gefundenem Papier, ca. 46,7 x 42 cm
Manchmal gerät man aus dem Takt & sucht man vergebens nach dem Rhythmus. Dann muss man eben innehalten & lauschen. Irgendwann kommt er & stellt sich wieder ein; möglicherweise ein wenig anders als vorher. Macht aber nichts.
Das Leben ist nicht immer nur Walzer.
Prinzip
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Öl auf weggeworfenem, wiedergefundenem & gerissenem Papier, ca. 23 x 30 cm
KuBa. Ich ziehe wieder um. Aus dem sehr kleinen in ein größeres Atelier. Gleiches Stockwerk, Zwei Türen weiter.
Außerdem bin ich vieler Dinge & Umstände überdrüssig. Aber ich kann mich an diesem Papier da oben erfreuen.
Nein, ich habe keinen Grund zu klagen. Im Gegenteil. Es geht mir sehr gut.
Ich würde nur gerne wieder ein wenig mehr zeichnen & malen. Wenn ich davon nicht eine gewisse Dosis bekomme, werde ich sehr merkwürdig.
Deswegen habe ich Weichen gestellt. Bald wird hier wieder mehr passieren.