skizzenbuch
Im Tempel
Ohne Titel, 2011
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 25 x 19 cm
Mit den Studierenden zeichneten wir heute in der Europa-Galerie. Die Europa-Galerie ist Teil der alltäglichen Begrausamung der Bürger unserer Stadt. Eine sog. Shoppingmall. Nervige Musik dringt in jede noch so entlegene Ecke, alles ist in Bewegung, Hektik, Nervosität, die Augen wissen nicht, wohin sie schauen können, um sich ein wenig auszuruhen. Reizüberflutung. Außerdem viele unnötige Shops. Billiger, langweiliger Scheiß, den kein Mensch braucht. Manche gaukeln Niveau & Qualität vor. Schlechte Cafés, Fastfood-Restaurants. Die meisten Menschen stört das alles offensichtlich nicht, sie sind immun gegen das Grauen. Wahrscheinlich sind es Cyborgs, Außerirdische oder bezahlte Statisten. Oder Masochisten. Oder einfach nur abgestumpfte Mitmenschen, die freiwillig in die Hölle gehen.
Zum Zeichnen also ideale Voraussetzungen. Nach vier Stunden sind alle reif für eine Traumatherapie.
Aber die Zeichnungen sind gut geworden.
Witz in der Kunst
Im Museum
Foto vom 06.10.2010, 20:07:27 Uhr: Fensterreihe des Saarlandmuseums mit Wachmann & Wilhelm Lehmbrucks „Mädchenkopf auf schlankem Hals“.
Ohne Titel (Wilhelm Lehmbrucks „Mädchenkopf auf schlankem Hals“), 2010
Kreide, Bleistift, Skizzenbuch, ca. 25 x 18,1 cm
(Auf der Skizze zu sehen: Die Büste von Wilhelm Lehmbruck im Saarlandmuseum mit Blick auf die Baustelle am Vierten Pavillion)
Ohne Titel („Demo: Situation im Museum“), 2010
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 25 x 18,1 cm
Zeichnen im Museum. Eine großartige Erfahrung. Zum Beispiel: Ein zeichnender Student in der Zeichnung eines Kommilitonen vor einem Porträt eines Künstlers der Neuen Sachlichkeit neben einer Skulptur …
Eröffnung
Frühstück
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 25 x 19 cm
In Ermangelung eines Papierblattes notierte Line während des Frühstücks in Pirmasens ein Rezept eines gewissen Tim Mälzers, der mir bis dato unbekannt war, in mein Skizzenbuch. Dieser Herr betreibt seine Kochkunst, wie man mir erzählte, u. a. im Fernsehen. Ich besitze seit 25 Jahren kein Fernsehen, koche aber auch sehr leidenschaftlich & unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Unsere Küche kostet bei weitem nicht soviel wie ein Mittelklassewagen, aber dafür lege ich Wert auf sehr gute Zutaten & ein sehr gutes Messer.
Das Wissen um die Herkunft der Zutaten für eine gute Mahlzeit & das Wissen um ihre Verarbeitung sind – meiner Meinung nach – elementar. Allgemeinbildung.
Möglicherweise sind sie keine Voraussetzung, um künstlerisch tätig zu sein. Aber ich glaube, dieses Wissen sollte ein notwendiger Bestandteil einer „ästhetischen“ Bildung & Erziehung sein.
Film: Popcorn
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch (Ausschnitt), ca. 25 x 38 cm (geöffnet)
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch (Ausschnitt), ca. 25 x 38 cm (geöffnet)
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch (Ausschnitt), ca. 25 x 38 cm (geöffnet)
Ob nun Popcorn oder auch nicht: Ich stehe total auf Cate Blanchett.
Bei den Ausgebrannten
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch (Ausschnitt), ca. 25 x 38 cm (geöffnet)
Burnout – die Kollegen aus der Hafenstraße hatten heute offene Türen.
Einzig
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 25 x 19 cm
Gestern auf der Intensivstation:
Die Lungenbeatmungsmaschine oder so am Nachbarbett zeichnete zusammen mit der Atmung eines Patienten wunderschöne Kurven auf einen Bildschirm. Ständig musste ich auf diesen Bildschirm gucken. Und zum ersten Mal die Erkenntnis: Jeder Atemzug ist einmalig! Einmalig tief, einmalig lang … kein Atemzug gleicht dem anderen. Selbst die Pausen zwischen zwei Atemzügen: immer unterschiedlich lang. Oder kurz. Es gibt keine Regelmäßigkeit. Keine Wiederholungen. Jede Kurve, jeder Gipfel, jedes Tal ist einzigartig!
Regelmäßigkeit ist eine unglaubliche Erfindung. Regelmäßigkeit ist was völlig Abstraktes. Ist in der Natur überhaupt nicht vorgesehen. Bestenfalls Annäherungen an Regelmäßigkeiten. Wir versuchen unser Leben, Regelmäßigkeiten zu unterwerfen & dabei vergessen wir, dass wir allein von den Abweichungen der Regel bestimmt werden. Das Straucheln, Stolpern, das aus-der-Bahn-geworfen-werden …
Jeder Augenblick ist einzigartig.
Genießt ihn!
1996 (Kön-ich)
Blaue Plauderei
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 21 x 26 cm (geöffnet)
Nelia Dorscheid im Gespräch mit Jörg Mathias Munz. Blaue Plaudereien.
Fühlte mich an Malerei erinnert. Ein Gepräch. Irgendwann & irgendwo beginnen, ohne zu wissen, wohin es führt.