Leben & arbeiten in Berlin. Teil 7.
Die große Wandarbeit im „Schlafzimmmer“ ist fertig. War eindeutig der dickste Brocken. Fast 14 Meter Länge & ca. vier Meter Deckenhöhe.
Schwierig ist nicht die Ausdehnung der Wand, auch nicht das Hoch- & Runterklettern auf & von der Leiter.
Ich muss die Malerei entwickeln & gleichzeitig wissen oder vielmehr ahnen, an welchen Orten der Wand die Malereien auf Aludibond hängen könnten. Ich kann es mir aus zeitlichen Gründen weder leisten, dauernd alles mit weiß zu übermalen noch kann ich die Aludibondplatten (die größte ist 2,50 m breit) ständig umhängen. Es muss also alles passen. Möglichst beim ersten Versuch.
Ist ein bisschen wie eine Improvisation im Jazz. Wenn ich angefangen habe, muss ich durch.
Eigentlich kann ich keinen Fehler machen.
Leben & arbeiten in Berlin. Teil 4.
Stundenlang Bilder von einem zum anderen Raum geschleppt. Im größten Raum, meinem „Schlafzimmer“, plante ich ursprünglich eine ruhige Hängung mit großen Papier- & Leinwandarbeiten. Aus unterschiedlichen Gründen habe ich das verworfen. Stattdessen eine nun eine Wandmalerei, kombiniert mit Arbeiten auf Aludibond. Vielleicht ein paar Zeichnungen.
Die Wand gegenüber den Fenstern hat eine Länge von ca. 13 Metern. Eine klassische Hängung mit großen Formaten wäre glatte Verschwendung; außerdem habe ich noch Farbe übrig & mir ist nach mehr Risiko.
Also noch eine große Wandarbeit.
Falls es nicht funktioniert, kann ich es immer noch mit Weiß überpinseln.
Aber es funktioniert.
Leben & arbeiten in Berlin. Teil 1.
Gestern Abend angekommen in Berlin. Saarländische Galerie im Palais am Festungsgraben.
Am Dienstag, dem 27. Mai, 19:00 Uhr wird meine Ausstellung eröffnet:
„Armin Rohr – … aus dem Hinterhalt“
Bis dahin werde ich in den vier Räumen der Galerie zwischen jeweils sechzig & neunzig Quadratmetern eine Woche lang leben & arbeiten. Also auch schlafen. Man hat mir zwar Übernachtngsmöglichkeiten angeboten, aber der Gedanke, früh am Morgen ohne Zeitverluste durch Pendeln zwischen Hotel & Galerie zu beginnen & irgendwann ohne Zeitverluste ins Bett zu fallen ist charmant. Außerdem: Wann kann ich jemals wieder allein in einem barocken Palais auf ca. 300 Quadratmetern wohnen & arbeiten? Mitten in Berlin? Unter den Linden?
Geplant ist zum einen eine Wandmalerei im fensterlosen Raum 1, so eine Art Schleuse mit ca. sechzig Quadratmetern & einer Deckenhöhe von vier Metern, der in die eigentlichen Galerieräume führt. Für die anderen Räume habe ich zwar Ideen & Vorstellungen, wie ich das mitgebrachte Bildmaterial hänge, aber keinen konkreten Plan. Ich bin das erste Mal hier & keine die Räume nur aus Plänen & Fotos.
Mit der Wandmalerei in Raum 1 habe ich angefangen, über den Rest mache ich mir später Gedanken. Die Höhe & Größe der Räume hat mich überwältigt. Umgehauen. Möglicherweise habe ich das alles unterschätzt. Außerdem habe ich das Gefühl, dass meine Ideen & Vorstellungen sowieso nicht funktionieren.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Baustelle. Ohne Gerüst.
Das Gerüst ist abgebaut, alles hängt, die Farbe auf der Wand ist trocken & die Arbeit ist abgenommen (Die Wand ist ca. 5,50 m hoch & 5,00 m breit. Die mittlere Arbeit auf Aludibond besteht aus drei Teilen & hat die Maße 1,65 x 3,25 m).
Am Ende war alles unkomplizierter als ich dachte. Insgesamt ist die Arbeit leichter, luftiger & gleichzeitig farbiger geworden als der Entwurf. Dadurch treten die Malereien auf den Aludibondplatten stärker in den Vordergrund.
Projekte dieser Art sind immer eine Gratwanderung. Die künstlerische Arbeit soll den Raum aufwerten, nicht aufhübschen, vielleicht auch mal zur Diskussion anregen & nicht so schnell langweilen. Vor allem darf sie aber nicht zur bloßen Dekoration verkommen. Mein Anliegen war es, eine Arbeit zu realisieren, die sich der Architektur nicht unterwirft, sondern die sich eigenständig neben der Architektur behauptet.
Baustelle die dritte
Ein letzter Blick mit Gerüst auf die Installation in der KV Saarland. Die Aludibondplatten hängen vor der Wandmalerei; die ein oder andere Kleinigkeit muss ich noch korrigieren.
Der Adler ist gelandet.
Baustelle
Ich habe es bereits angekündigt: Seit heute arbeite ich an meiner Installation in der im Foyer der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland. Die vermuteten Schwielen & der Muskelkater hielten sich nach dem ersten Tag zwar in Grenzen, allerdings gestaltete sich das Ganze – trotz Entwurf – schwieriger als vermutet. Während des Malens klebe ich mit der Nase an der Wand & wenn ich das Ganze mit Abstand betrachte, habe ich das Gerüst vor den Augen.
Learning by doing.
Primavera
Ohne Titel, 2014
Acryl, Öl auf Leinwand, 40 x 50 cm
Botticellis „Primavera“ sah ich zum ersten Mal während einer Italienreise 1995. Die Figuren stehen in einem merkwürdigen Kontrast zur Landschaft.
EIn fantastisches Bild, was so rein gar nichts mit dem Frühling zu tun hat.
Auf den ersten Blick.