Zu gegebener Zeit werde ich mich zu diesem Projekt äüßern. Momentan bin ich gerade mal wieder sehr erfreut, so groß arbeiten zu dürfen & die Malerei fließen zu lassen. Bevor ich anfing, hatte ich Bedenken, da ich ja jetzt schon länger nicht mehr in dieser Form gearbeitet hatte. Anlässlich der SaarArt 2017 habe ich die letzte größere Wand beackert.
Ohne Titel („Papst Benedikt XIV. überreicht dem Comte de Stainville, später Duc de Choiseul, die Enzyklika ,Ex Omnibus‘“, nach Pompeo Batoni), 2020
Bleistift, Filzstift auf Papier, 42 x 29,7 cm
Heute wäre Joseph Beuys 99 Jahre alt geworden. Es wäre falsch, ihn nur auf Fett, Filz & Honig zu vereinfachen. Er war nämlich außerdem auch ein großartiger Zeichner.
Ohne Titel („Papst Benedikt XIV. überreicht dem Comte de Stainville, später Duc de Choiseul, die Enzyklika ,Ex Omnibus‘“,
nach Pompeo Batoni), 2020
Bleistift, Filstift auf Papier, 42 x 29,7 cm
Ohne Titel („Papst Benedikt XIV. überreicht dem Comte de Stainville, später Duc de Choiseul, die Enzyklika ,Ex Omnibus‘“,
nach Pompeo Batoni), 2020
Bleistift auf Papier, 42 x 29,7 cm
Seit Tagen sehe ich diese seltsame Installation auf dem Tisch der Küche im Atelierhaus. Niemand traut sich ran. Sind die Tücher verseucht? Hat jemand reingehustet?
Früher konnten wir auf dem sog. Treidelpfad, der parallel zur Saar verläuft, einfach mal so mit dem Fahrrad von Saarbrücken nach z. B. Sarreguemines (Saargemünd) fahren. Ich kenne das überhaupt nicht anders. Es war schon immer so.
Wegen des Arschlochs Corona ist jetzt erst einmal bis auf weiteres hinter der Schleuse in Güdingen Schluss. Die Grenze ist wieder sichtbar die Grenze. Nix bienvenue, nix willkommen.
Merde!
Aus Solidarität mit meine französischen Freundinnen & Freunden trinke ich täglich ein Glas Pastis.
„Á votre santé, mes frères et soeurs en France! A bientôt!“
Die Andrews von Herrn Gainsborough, zweiter Streich. Die beiden Figuren habe ich aus einem anderen, komplett in die Hose gegangenen Blatt ausgeschnitten. Der Rest klappte dann hervorragend.
Dieses Bild von Herrn Gainsborough fand ich schon immer ziemlich abgefahren. Sowohl die Komposition in dem schmalen Querformat als auch die Porträtierten selbst.
Ohne Titel, 2020
Bleistift, Filzstift auf Briefpapier, 29,7 x 21 cm
Zur Zeit schreibe & zeichne ich wieder Briefe & Postkarten. Grüße an Menschen, die ich nun länger nicht mehr gesehen habe & denen auf einem anderem Wege als über das Internet Lebenszeichen übermitteln möchte. Ich sitze zu Hause oder im Atelier & kritzle & schreibe. Ich vergesse die Zeit. Befinde mich während vielerlei Tätigkeiten – vorwiegend des Kritzelns, Schreibens & Malens – in einem „leck-mich-doch-am-Arsch-Modus“.
Klammer auf: Ich klammere – hihihi – dann sogar das existenziell finanzielle Problem, was mit zunehmender Dauer des Ausnahmezustandes unweigerlich kommen wird, wenn nichts Entscheidendes passiert, einfach aus. Es ist außerhalb meines Horizontes. Außerhalb meiner Wahrnehmung. Scheißegal. Lasse mich treiben von meinen Befindlichkeiten & Interessen. Sämtliche Tätigkeiten, mit denen ich in aller Regel den Grundbedarf an Geld verdiene, nämlich Lehraufträge, Zeichenkurse usw. sind gestrichen, ausgesetzt oder verschoben. Bilder wird bestimmt niemand kaufen wollen; Ausstellungen sind geschlossen oder werden verschoben. Klammer zu.
Bitte nicht falsch verstehen: Nichts ist positiv am Arschloch Corona.
Aber die Einschränkungen und Ungewissheiten während des Lockdowns, so beklemmend und surreal alles ist – sie verändern meine Wahrnehmungen.
Ich zeichne und male mittlerweile wieder fast täglich im Atelier. Meine Haltung kann ich ganz gut mit Gleichmut & Lakonie beschreiben. Während der Arbeit: Selbstvergessenheit im besten Sinne. Plötzlich keine Termine mehr, kaum Verpflichtungen.
Außerdem gehe ich fast täglich mit der Geliebten und Ehefrau spazieren. Oder wir fahren mit dem Fahrrad durch die Stadt. Beim dem Versuch, Begegnungen zu vermeiden, entdecken wir Straßen und Wege, die wir noch nicht kannten. Der sogenannte Alltag, gewohnte Strukturen, ordnet sich neu. Ich nehme Dinge anders wahr und nehme andere Dinge wahr. Der reduzierte Verkehr, die fast leeren Straßen – alles erscheint langsamer und stiller.
Das Leben als ruhiger Fluss.
Ich versuche, das alles positiv zu sehen. Sonst würde ich verrückt werden.
Die Saar. Ausnahmsweise mal nicht in Grosbliederstroff, sondern in Saarbrücken, fotografiert von der Alten Brücke aus. Niemand darf zur Zeit mit dem Fahrrad an der Saar entlang nach Frankreich fahren. Arschloch Corona sei Dank. Hinter der Schleuse in Güdingen ist wieder die Grenze. Unvorstellbar! Wozu eigentlich? Das Virus wechselt doch die Grenze wie es will.
Ohne Titel, 2002
Acryl, Öl auf Leinwand, 40 x 40 cm
Privatbesitz
Für ein Kunst-am-Bau-Projekt in Düsseldorf des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. malte ich im Jahr 2002 mehrere Bilder auf Leinwand – u. a. Leitbaken, Richtungstafeln und andere Verkehrsschilder – speziell für das verwinkelte Treppenhaus.
Von dieser Geschichte habe ich keine Fotos mehr. Die Dokumentation habe ich wohl irgendwann während eines Umzuges verloren. Ich fotografierte damals noch analog mit meiner Spiegelreflexkamera, meistens auf Diafime. Entwickelte Filme habe ich nicht immer gerahmt, das verschob ich oft auf spätere Zeitpunkte. Aus dem Grund wanderten die Diastreifen meistens in irgendwelche Schubladen oder Kisten. Und dann habe ich sie irgendwann aus dem Auge verloren. Dokumentation im vordigitalen Zeitalter war zeitraubend & Zeit verbrachte & verbringe ich lieber im Atelier. Das kleine Schwarz-Weiß-Foto entstand während der Eröffnung & Einweihung des Projektes & ist aus einer Broschüre des VdW aus jenem Jahr.
Ein einziges der „Verkehrsschilderbilder“, die ich für das Projekt malte, fand keinen Platz in Düsseldorf. Es hängt seit langen Jahren in der Wohnung einer lieben Freundin, wo ich es vor einiger Zeit fotografiert habe.
Ohne Titel („Thomas William Coke“, nach Pompeo Batoni), 2020
Bleistift, Öl auf Papier, 42 x 29,7 cm
Privatbesitz
Ohne Titel („Thomas William Coke“, nach Pompeo Batoni), 2020
Bleistift, Öl auf Papier, 42 x 29,7 cm
Beim Blättern in alten Kunstbänden jenes Bild von Pompeo Batoni entdeckt, was mir ziemlich typisch für seine Porträts erscheint. Fiel mir ins Auge, die räumiche Situation, die Skulptur im Hintergrund, die Hell-Dunkel-Kontraste. Das Irgendwie-Banale in dem Bild. Hätte nicht übel Lust, mich mal in sowas hineinzufuchsen.