armin rohr
Zwischenstand: Unendliche Geschichten III
Ohne Titel, 2010
Öl auf Leinwand, 180 x 220 cm
Mit dieser Arbeit fing es eigentlich an. Plötzlich tauchte diese weiße Gestalt in der Mitte des Bildraumes auf. Und blieb da stehen.
Auch nach ein paar Wochen stand sie noch immer auf dem selben Platz in der Wiese.
Möglicherweise war es das Sommerlicht, was jetzt den Impuls zur Arbeit an dem großen Bild auslöste. Dieses flirrende, flimmernde, scharfe Licht. Hochsommerlicht. Das Foto zur Arbeit entstand nämlich vor zwei Jahren im Garten in Ensheim & war damals Anlass für eine kleine Serie von Bildern & Zeichnungen.
Fotografien nutzte ich ja schon länger für meine Arbeit. Sie waren eine Zeit lang Rohstoff für meine „Bildcollagen“. Figuren löste ich aus ihren Zusammenhängen & Räumen heraus & ordnete sie neu in meinen Farbräumen.
Es entstanden neue Geschichten. Aber auf die Dauer war das sehr mühsam. Ich wollte einfach keine Geschichten mehr erfinden. Geschichten erzählen sich ja fast von selbst. Auch ich bin ja Teil einer Geschichte, ohne dass ich all zu viel Einfluss auf das Drehbuch & die Ereignisse habe.
Eine einfache Idee: Eine Figur im Raum – muss man erst mal drauf kommen. Das ist ein durchaus tragfähiges Konzept.
1996 (Kön-ich)
Malen mit Licht
Ohne Titel, 2010
Aquarell auf Papier, 40 x 30 cm
An die Wäsche von Frau Nachbarin gedacht, an Landschaft gedacht, an Kirchenfenster gedacht, die ich bald gestalten darf. Man muss ja nicht so weit gehen. Es ist alles da, in unmittelbarer Umgebung. Man muss es nur sehen.
Vortrag & Seminar
Der Kupferdraht & sein Schatten
Den Vortrag vor Schülern des Helmholtz-Gymnasiums zum Thema Zeichnung eröffnete ich mit einem gefundenen Stück Kupferdraht. Glücklicherweise schien die Sonne an diesem Tag & der Draht – Zeichnung im Raum – zeichnete seinen Schatten aufs Pult im Zeichensaal.
Einen Tag vorher knipste ich den Draht auf dem Boden liegend in unserem Wohnzimmer. Die anderen Fotos entstanden am Wochenende auf dem Weg ins Atelier. Das letzte schoss ich vor einigen Monaten in unserer alten Wohnung Ensheim.
Nach dem Vortrag zeichneten wir uns gegenseitig. Das machte um so mehr Freude, als unter den Schülern einige fantastische Zeichner saßen.
Gnade der Beobachtung!
Nostalgie & Sentimentalität
Ohne Titel („Der alte Herr Nachbar“), 2010
Aquarell, Öl auf gefundenem, bemaltem Papier, ca. 32 x 24 cm
Die Teilnehmerin eines Zeichenkurses benutzte dieses Papier, um ihren Pinsel abzustreifen & wollte es am Ende wegwerfen. Darf man natürlich nicht zulassen. Zufall. Gelingt immer dann, wenn man es nicht unbedingt will.
Genau wie Kunst.
Manchmal.
Andere Gedanken
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Aquarell auf Papier, 14,7 x 20,7 cm
Ich versuche gerade, auf andere Gedanken zu kommen. Da kommt mir Herr Ammann gerade recht.
Via blaumann
An C. abgearbeitet, wieder mal.
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Aquarell auf Papier, 14,7 x 20,8 cm
Es ist doch nun einmal so: Ich scheine, die Menschen zu benutzen. Ich brauche eben einen Anlass, zu malen oder zu zeichnen. Und dann arbeite ich mich an ihnen ab, drehe sie durch die Mangel, Knete & quetsche sie, forme & deformiere sie & irgendwann ist es egal, wer es war. Oder wann. Oder warum.
Nehmt es mir bitte nicht übel.
Ankündigung
Ohne Titel („C.“), 2010
Öl auf Papier, 29,7 x 42 cm
Morgen plaudere ich aus dem Nähkästchen: Ateliergespäch im KuBa.
Fortsetzung
Ohne Titel, 2010
Aquarell, Mischtechnik auf Papier
verschiedene Formate
unten rechts: Privatbesitz
Fortsetzung des Auftrages mit anderen Mitteln …
Gedanke
Ohne Titel („Gregor“), 2010
Öl auf beschnittenem Papier, ca. 28 x 32 cm
Ohne Titel („Gegor“), 2010
Öl auf beschnittenem Papier, ca. 28 x 32 cm
Gregor tauchte in einer Papierarbeit auf. Nachdem ich die Arbeit versaute – es folgten einige vergebliche Rettungsversuche – wollte ich ihn ihn zuerst wegwerfen. Ich entschloss ich mich, ihn aus der Arbeit auszuschneiden.
Es war nicht das erste Mal. Irgendwann mache ich da was draus.
Blaue Plauderei
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Skizzenbuch, ca. 21 x 26 cm (geöffnet)
Nelia Dorscheid im Gespräch mit Jörg Mathias Munz. Blaue Plaudereien.
Fühlte mich an Malerei erinnert. Ein Gepräch. Irgendwann & irgendwo beginnen, ohne zu wissen, wohin es führt.