März 2010
1989 (Asemic Writing)
Ohne Titel, 1989
Bleistift auf Papier, 24 x 32 cm
Frau Blaumann stieß auf ein interessantes Phänomen: Asemic Writing.
Mir fielen sofort einige Arbeiten aus „vor meiner Zeit“ ein. Jetzt weiß ich wenigstens, was ich damals tat (Man weiß ja nicht immer, was man tut). Ähnlich wie Frau Blaumann.
Asemic Writer scheint es schon seit geraumer Zeit zu geben:
Reminder
Heute Abend in Forbach. 18:30 Uhr.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Authentizität
Aus einem Gespräch auf der Leipziger Buchmesse mit dem Schriftsteller Clemens Meyer in der online-Ausgabe Zeit:
Irrtum
In einem Interview in der Printausgabe der Wochenzeitung „die Zeit“ mit Claus Spahn sagte die Violonistin Hilary Hahn folgendes:
„[…] Man muss nicht exzessiv leben, um in der Musik an Grenzen gehen zu können. Und der große Irrtum dabei ist, zu glauben, wenn man etwas im Leben durchlitten hat, schlägt es sich automatisch in der Kunst nieder. Du kannst dich auf die Bühne stellen und weinen – und trotzdem hört man nichts davon. Die Emotion, die du kommunizieren willst, muss etwas Kontolliertes und Beherrschbares sein. Etwas, das du im Augenblick des Spiels annimmst. Selbstdistanz ist wichtig. Ich trete innerlich zur Seite, um klar zu sehen: Das ist die Emotion, um die es mir an dieser Stelle geht. Es ist wie beim Schreiben: Du musst Dein Material reflektieren, wenn du es literarisch in den Griff bekommen willst. […]“
Das ist sehr richtig und sehr schön. Es erzählt auch sehr viel über Malerei. Oder wie ich darüber denke.
Außerdem bin ich ein großer Fan von Hilary Hahn.
Die Ratlosigkeit der Schuhe
Buchstaben auf schwarzem Grund vor einer Installation von Martin Kippenberger im ZKM in Karlsruhe, wo ich zuvor in Sachen Kunst Frau Blaumann traf …
Über Fotografie
Das Foto entstand heute Nachmittag während eines Spaziergangs mit meiner Nikon D60.
Vor sehr langer Zeit, vor Ewigkeiten, fast wäre ich geneigt zu sagen: vor meiner Zeit – erfüllte ich mir einen großen Wunsch:
Von meinem ersten Sold während des sog. Zivildienstes erwarb ich eine Spiegelreflexkamera. Eine XGM von Minolta. Dazu – nach & nach – diverse Wechselobjektive für diverse Zwecke.
Im meinem Jugendzimmer unter dem Dache des elterlichen Hauses richtete ich mir eine Dunkelkammer ein, wo ich des Nachts Filme entwickelte & Bilder vergrößerte.
Jugendzimmer.
Das waren Teppichboden, Bett, Kleiderschrank, Schrankwand mit integriertem Schreibtisch. Gelb. Schwarz. Laminat.
Und Staub. Jede Menge Staub. Staub bist Du & zu Staub wirst Du. Staub ist der Feind des Fotografen. Staub ist der Feind in der Dunkelkammer. Staub auf dem Objektiv, Staub auf dem Film, Staub auf dem Schlitten im Vergrößerer, Staub auf dem Fotopapier. Staub überall. StaubStaubStaub.
Aber das Bad war um die Ecke. Für die Chemikalien. Für das Fixieren & das Wässern. Für das Wasser lassen.
Fotoarbeit in staubiger Atmosphäre macht nämlich durstig.
Schwarzweiß-Filme. Schwarzweiß-Abzüge. Papiere. Ich vernichtete Unmengen von Material.
Berge von Abzügen: Landschaften, Menschen, Stillleben. Zum Beispiel war ich ein großer Fan der Pseudo-Solarisation.
Einmal – während des Studiums – hielt ich ein Referat über die „Subjektive Fotografie” von Otto Steinert.
Danach warf ich, bis auf ein oder zwei Fotos – alle Berge von Abzügen in die Tonne, verkaufte meinen Vergrößerer & den ganzen Rest an meine Kommilitonin Rita & widmete mich von da an nur noch der Zeichnung & der Malerei. Die Minolta behielt ich, bis sie ihren Geist aushauchte.
Mittlerweile knipse ich seit einigen Jahren wieder. Digital.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Mukke
Ohne Titel („Vier von der Mukke“)*, 2010
Bleistift, Öl auf Papier, 29,7 x 42 cm
Die grandiose, unvergleichliche
Christiane Motter & die Jojo Achims während des Ereignisses.