Ohne Titel, 2010
Edding auf Badezimmerfliese, ca. 20 x 15 cm
Heute Morgen fühlte ich mich nicht sehr wohl. Die Zeichnung war eigentlich gestern schon fertig; allerdings musste ich nach dem Frühstück den gestrigen Eindruck korrigieren …
"Stehe ich heute mal wieder neben mir" würde auch gehen. Oder "Ich steh im Regen"!(Der neue Duschkopf heißt rain) Oder "Neben der Kappe" – derer er sich auf dem Weg zu neuen Ufern mal eben schnell entledigt hat. Oder "Auf einen Sprung im Bad"… Zum Eindruck passt allerdings am aller besten: "Hör auf zu jammern und male, Du Warmduscher!"
Tatsächlich stand, während ich jenes Porträt zeichnete, jemand neben mir. So schien auch mir es.
Mir war, als führte jemand meine Hand; auf dem Weg zu neuen Ufern. Nicht ich, sondern ein unbekannter Begleiter zeichnete auf wundersame Weise jenes Gesicht, das ich, im Laufe des Zeichnens, als das Meine zu erkennen glaubte.
Möglicherweise der Geist des Grauburgunders oder des Chianti vom Vorabend. Oder auch der Geist des Kalbes, das uns so großzügig mit Beinscheiben für das Ossobuco versorgte, welches uns & unseren Gästen so köstlich mundete.
Mein Kappe trug ich an jenem Morgen – es war der erste Toilettengang – noch nicht (wie unschwer zu erkennen ist) auf meinem brummenden Haupte. Ihrer entledigte ich mich bereits – samt unserer Gäste – ein paar Stunden zuvor (es muss so gegen kurz 2:00 Uhr in der Nacht gewesen sein, die Turmuhr der katholischen Kirche wies uns auf die fortgeschrittene Stunde hin).
Es war also beileibe nicht ein „Sprung ins Bad“, eher ein schlafrunkenes Schlurfen oder promilleschwangeres Stolpern.
Wo ich dann Zeúgnis ablegte mit dem Edding.
Mitnichten also war es Jammern, welches den Eindruck erzeugte.
Es war der unter den Auswirkungen eines Festmahles leidende Malerkörper & -geist, der den unseligen Augenblick in jener frühen Stunde bannte.
Ich strebte nach allem, nur nicht nach einer kühlen Dusche – man möge es mir verzeihen.
Ansonsten springe ich von Zeit zu Zeit gerne mal ins kühle Nass.
blaumann
15. März 2010 @ 08:53
Dorian Gray in reverse?
Anonym
15. März 2010 @ 21:27
"Stehe ich heute mal wieder neben mir" würde auch gehen.
Oder "Ich steh im Regen"!(Der neue Duschkopf heißt rain)
Oder "Neben der Kappe" – derer er sich auf dem Weg zu neuen Ufern mal eben schnell entledigt hat.
Oder "Auf einen Sprung im Bad"…
Zum Eindruck passt allerdings am aller besten: "Hör auf zu jammern und male, Du Warmduscher!"
Der Maler
16. März 2010 @ 07:26
Tatsächlich stand, während ich jenes Porträt zeichnete, jemand neben mir. So schien auch mir es.
Mir war, als führte jemand meine Hand; auf dem Weg zu neuen Ufern. Nicht ich, sondern ein unbekannter Begleiter zeichnete auf wundersame Weise jenes Gesicht, das ich, im Laufe des Zeichnens, als das Meine zu erkennen glaubte.
Möglicherweise der Geist des Grauburgunders oder des Chianti vom Vorabend. Oder auch der Geist des Kalbes, das uns so großzügig mit Beinscheiben für das Ossobuco versorgte, welches uns & unseren Gästen so köstlich mundete.
Mein Kappe trug ich an jenem Morgen – es war der erste Toilettengang – noch nicht (wie unschwer zu erkennen ist) auf meinem brummenden Haupte. Ihrer entledigte ich mich bereits – samt unserer Gäste – ein paar Stunden zuvor (es muss so gegen kurz 2:00 Uhr in der Nacht gewesen sein, die Turmuhr der katholischen Kirche wies uns auf die fortgeschrittene Stunde hin).
Es war also beileibe nicht ein „Sprung ins Bad“, eher ein schlafrunkenes Schlurfen oder promilleschwangeres Stolpern.
Wo ich dann Zeúgnis ablegte mit dem Edding.
Mitnichten also war es Jammern, welches den Eindruck erzeugte.
Es war der unter den Auswirkungen eines Festmahles leidende Malerkörper & -geist, der den unseligen Augenblick in jener frühen Stunde bannte.
Ich strebte nach allem, nur nicht nach einer kühlen Dusche – man möge es mir verzeihen.
Ansonsten springe ich von Zeit zu Zeit gerne mal ins kühle Nass.
Armin
16. März 2010 @ 07:27
@ blaumann: Ich fasse das jetzt mal als Kompliment auf …
Anonym
17. März 2010 @ 10:26
Soll das Kunst sein?
Armin
27. März 2010 @ 06:59
Kunst? Wo? Was?
Was soll Kunst sein?
Ich kann beim besten Willen keine Kunst entdecken …