In einem Interview in der Printausgabe der Wochenzeitung „die Zeit“ mit Claus Spahn sagte die Violonistin Hilary Hahn folgendes:

„[…] Man muss nicht exzessiv leben, um in der Musik an Grenzen gehen zu können. Und der große Irrtum dabei ist, zu glauben, wenn man etwas im Leben durchlitten hat, schlägt es sich automatisch in der Kunst nieder. Du kannst dich auf die Bühne stellen und weinen – und trotzdem hört man nichts davon. Die Emotion, die du kommunizieren willst, muss etwas Kontolliertes und Beherrschbares sein. Etwas, das du im Augenblick des Spiels annimmst. Selbstdistanz ist wichtig. Ich trete innerlich zur Seite, um klar zu sehen: Das ist die Emotion, um die es mir an dieser Stelle geht. Es ist wie beim Schreiben: Du musst Dein Material reflektieren, wenn du es literarisch in den Griff bekommen willst. […]“

Das ist sehr richtig und sehr schön. Es erzählt auch sehr viel über Malerei. Oder wie ich darüber denke.

Außerdem bin ich ein großer Fan von Hilary Hahn.