phase3
Fake
Ohne Titel, 2015
Mischtechnik auf getöntem Papier, 21 x 29,7 cm
„Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt.“
Ja. So ist das mit den Bildern.
Herbstsalon
„Meine Ecke“ im Herbstsalon: Die beiden Arbeiten links sind von Leslie Huppert, einer Kollegin, die ich über alle Maßen schätze. Rechts der Säule hängen drei Arbeiten von mir.
Schon letzten Donnerstag hat der traditionelle „Herbstsalon“ im KuBa eröffnet.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid!
Noch bis zum 12. Oktober.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Mehr Wände!
Ohne Titel, 2014
Acryl auf Wand, ca. 325 x 450 cm
Mein Atelier befindet sich im ersten Stock eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes auf dem ehemaligen Gelände der Deutschen Bahn am „Saarbrücker Eurobahnhof“, dem sog. Kulturzentrum am Eurobahnhof KuBa.
Architekur, Flure & Räume sind entsprechend ihrer früheren Bestimmung stinklangweilig (warum eigentlich?) & so ziemlich das Gegenteil vom Klischee des fürstlichen, kathedralhohen & weiten Künstlerlofts in einer ehemaligen Industriebrache in Berlin oder NYC.
Zu den diesjährigen Tagen der Bildenden Kunst wollte ich wenigstens einen Teil des Flures, den Zugang zu meinem Atelier mit einer Wandmalerei aufhübschen. Die Geschichte ist noch nicht ganz fertig, fehlen noch ein paar gerahmte Zeichnungen, vielleicht werde ich auch noch das ein oder andere Detail in der Malerei überarbeiten.
Tage der Bildenden Kunst in Saarbrücken
Samstag, 27. September, 14:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 28. September, 11:00 – 18:00 Uhr
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Tool (über die Monotypie zu einem Ausstellungskonzept)
Vorderseite & Rückseite desselben Blattes.
Je Ohne Titel, 2014
Öl & Sprühfarbe auf Papier, ca. 44 x 64 cm
Gelegentlich nutze ich in meinen Arbeiten spontan die Möglichkeiten der Monotypie. Ich nehme ein Blatt Papier, schmiere eine Seite mit Ölfarbe ein, lege die eingeschmierte Farbseite auf ein Blatt Papier & zeichne auf der Rückseite des eingeschmierten Blattes. Diese Zeichnung drückt sich durch die eingeschmierte Seite auf das jungfräuliche, darunterliegende Blatt.
Einschmierblätter verwende ich meistens für mehrere Arbeiten. Zwischendurch reißt auch mal eine Ecke ab; manchmal finden sie auch Verwendung als Palette oder sonstige Tests.
Während ich beim ersten Durchzeichnen noch ganz gut das Ergebnis der Monotypie erahnen und steuern kann, wird es spätestens nach dem zweiten oder dritten Durchgang ziemlich unübersichtlich – wie man unschwer an der Bleistiftzeichnung erkennen kann.
Manchmal drücke ich ein frisches Blatt Papier auf die Einschmier- & Testseite & ziehe es mit etwas Druck über die Fläche & zeichne mit dem Bleistift auf die Rückseite des Blattes. Die zufälligen Spuren, die dabei entstehen, sind momentan eine gute Grundlage für eine neue Arbeit. Gleichzeitig verändere ich dadurch das Aussehen des Einschmierblattes.
In aller Regel arbeite ich im Knien auf dem verschmutzten, mit Farbe versauten Atelierboden. Auch meine Hände sind nach allen Regeln der Kunst verdreckt.
All diese Prozesse & Arbeitsschritte führe ich sorgfältig & konzentriert aus.
In der Vergangenheit warf ich nach einiger Zeit im Zuge der Atelierhygiene Einschmierblätter, Schablonen & andere Werkzeuge (Tools) weg. Nicht achtlos, sondern immer mit einer gewissen Wehmut.
Mittlerweile aber schwebt mir – in ferner Zukunft vielleicht – eine Ausstellung vor, in der ich nur diese „Tools“, Werkzeuge zeige – aber keine der mittels der Werkzeuge entstanden Arbeiten. Im Gegenteil: Vielleicht sind die Arbeiten, die mit den Werkzeugen entstehen, nur Werkzeuge, die den Entstehungsprozess der Werkzeuge sichtbar machen & überhaupt das Wesentliche?
Der Atelierboden, mit Farbe verdreckte Lappen & Handtücher & andere, am Enstehungsprozess der Arbeiten beteiligten Werkzeuge & Gegenstände könnten diese Ausstellung ergänzen.
Dem geneigten Betrachter fiele dann die Aufgabe zu, mit kriminalistischem & archäologischen Spürsinn über die Artefakte des Arbeitsprozesses & Spuren des Tatortes das Aussehen der Arbeiten quasi zu rekonstruieren.
Geb.-Bild
Ohne Titel („Geburtstagsbild“), 2014
Bleistift, Tusche, Acryl auf vier Bögen Stenopapier, geklebt, ca. 42 x 54,4 cm
Ein Malerfreund aus Hamburg feiert die Tage seinen sechzigsten Geburtstag. Zu diesem Anlass wünscht er sich eine Ausstellung mit Arbeiten künstlerischer Lebensweggefährten & versendet jeweils an diesselben je vier Bögen sechzig Jahre altes Stenographiepapier. Damit ein jeder eine Arbeit für die Ausstellung auf dieses oder aus diesem oder mit diesem Papier mache. Titel der Ausstellung: „short_hand_made“
Ich habe die vier Bögen zusammengeklebt & losgeschlabbert.
Herzlichen Glückwunsch, Reinhold!
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Abbau
Dieser Abbau erfüllt mich mit einer gewissen Melancholie. Nicht, weil die Arbeiten an der Wand zurückbleiben & übermalt werden. Das war so geplant & ist in Ordnung. Aber selten habe ich einen Ausstellungsraum so in Besitz genommen. Hatte das Gefühl von das-sind-meine-Räume. Nicht einfach nur physisch. Einen Raum besetzen. Ich habe mir die Räume einverleibt. Jeden Quadratmeter eingesaugt & verwandelt.
Leben & Arbeiten. Ein schöner Zustand.