leinwand
Nullzeit
Ohne Titel („Treffen“), 2024
Acryl, Öl auf Leinwand, 90 x 130 cm
Privatbesitz
Das Bild entstand als Auftrag nach diesem Bild aus dem Jahr 2018. Anstelle des Hochformates ein Querformat.
Ausgangspunkte waren der magentafarbene Baum in der Mitte, der blaue Baumstumpf links des Baumes sowie die beiden größeren Bäume auf der linken Seite des Bildes. Danach ließ ich es laufen; alle weiteren Zutaten sprießten ohne mein Zutun, ich war lediglich Beobachter des Vorgangs. Einzig die drei Protagonisten der Situation bedurften meines zaghaften Eingreifens auf der opulenten Naturbühne. Größe & Position der Akteure waren das Ergebnis mehrerer Proben. Irgendwie musste ich immer wieder an jenen Film denken. High Noon in the forest.
Old School
Ohne Titel („Fall“), 2024
Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm
Es gibt immer mal wieder während des Malprozesses einen Punkt, an dem es – bei aller guten Laune, einfach nicht mehr weiter gehen will. Ich bin ratlos. In solchen Momenten möchte ich am liebsten mit einem Beil auf das Bild einhacken, möchte das Ende mit brutalster Gewalt erzwingen. Oder es gleich aus dem Fenster schmeißen.
Brutalste Gewalt ist natürlich keine Lösung für mich.
Allerdings sind meine Eingriffe während solcher Phasen immer wieder unkontrolliert. Wie von Panik getrieben. Wer weiß, was der Zufall bringt. Alles ist möglich – alles, außer Routine. Farbe auftragen, wieder abkratzen oder abwischen, neue Farbe auftragen mit unterschiedlichen Werkzeugen, wieder wegwischen … bis zufällig eine Struktur, eine Farbe, eine Fläche, gleichsam aus dem Nichts, die Wende einläutet.
Auch wenn es immer wieder schwer fällt: Oft muss ich mich von „schön“ gemalten Partien im Bild verabschieden. Partien, die ich immer wieder umschiffte, um die ich drum herum lavierte, bis diese „Inseln“ nicht mehr zum Rest passten.
Loslassen!
Während dieses Prozesses übernimmt irgendwann ein anderer die Regie. Ich bin nur noch Werkzeug. Alles, was ich tue, was ich male, tut & malt ein anderer. Als wäre ich lediglich Beobachter meines Tuns & Treibens. Vieles geschieht intuitiv & spontan. Das klingt ein wenig mystisch, aber in der Tat habe ich oft das Gefühl, als würde ich neben mir stehen.
Irgendwann trete ich zurück & bin überrascht. Manchmal ist das Bild fertig & wenn nicht, erscheint mir vieles klarer. Der unwegsam steinige, unpassierbare erscheinende Weg öffnet sich wie von Zauberhand für weitere Optionen.
Manchmal reicht es auch, eine halbe Stunde spazieren zu gehen. Wenn ich danach zurück ins Atelier komme & das Bild betrachte, hat es sich wie von Zauberhand verändert. Das ist dann aber ganz & gar nicht mystisch.
Halbe fünf
Ohne Titel („Colonel the Hon William Gordon“, nach Pompeo Batoni), 2021
Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Ganz vergessen – dann steht der Termin plötzlich vor der Tür. Ich weiß auch nicht, welcher Teufel mich da wieder geritten hat. Aber hey, es könnte ein Spaß werden!
Kommenden Freitag im Saarländischen Künstlerhaus:
Halbe Fünf – Word Picture-Show
Freitag 03.11. 16:30 bis 18:00 Uhr
Eine Art Werkstattgespräch zwischen dem Maler Armin Rohr und dem Schriftsteller Bernd Nixdorf
Mit einem Blick zurück nach vorn stellt Armin Rohr sein barockes „Batoni“-Projekt vor. Davon ausgehend könnte über Detailversessenheit, Überfülle und Minimalismus geredet werden. Über die Frage: „Wieviel Detail ist notwendig, um vollständig zu sein?“ Die unterschiedlichen Zugangswege zu Werken der Bildenden Kunst und der Literatur. Und was Kate Bush damit zu tun hat.
Die Reihe „Halbe Fünf“ wurde im Rahmen der Mitgliederausstellung „Jamboree“ eingeführt. Der große Erfolg fordert eine Fortsetzung. In loser Folge werden Mitglieder des Saarländischen Künstlerhauses freitags von 16.30 bis 18.00 Uhr Projekte, Ideen, Konkretes und Abstraktes vorstellen. Meistens zu zweit – im Austausch über Gattungsgrenzen hinweg.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Epiphanie
Ohne Titel, 2023
Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Jetzt ist er doch noch fertig geworden. Allerdings ganz anders, als geplant. Was blieb war die Figur im Zentrum der Leinwand. Und Bäume. Bäume im Hintergrund. Und die Schatten führen ein Eigenleben.
Veere, verdunkelt
Ohne Titel, 2021
Öl auf Leinwand, 40 x 30 cm
Privatbesitz
Den Himmel über Veere abgedunkelt. Mir ist gerade danach.
William
Ohne Titel („Colonel the Hon William Gordon“, nach Pompeo Batoni), 2021
Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Sollte meine letzte Arbeit an dieser Serie werden. Ich wollte einfach abschließen mit dem Thema. Leider bin ich nicht fertig geworden. Muss ich also irgendwie noch einmal ran. Nächstes Jahr.
Vielleicht.
John
Ohne Titel („John Chetwynd-Talbot, 1st Earl Talbot“, nach Pompeo Batoni), 2021
Öl auf Leinwand über MDF, 40 x 30 cm
Mit dem war ich auch noch nicht durch.