M.B. – Fast fertig
Ohne Titel („Max Braun“), 2016
Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Der Politiker Max Braun. Ehrenbürger der Stadt Saarbrücken.
Erstmal sacken lassen. Ich weiß nicht ob er schon fertig ist.
Ein paar Kleinigkeiten vielleicht noch.
Flechten & Wolken
Ohne Titel, 2016
Mischtechnik, auf MDF, 20 x 30 cm
Privatbesitz
Die Arbeit ist Anfang des Jahres entstanden. Flechten & Wolken.
1999
Ohne Titel („Selbstformer“), 1999
Acryl, Öl auf Leinwand, 190 x 270 cm
Ohne Titel („Der kalte Rest“), 1999
Acryl, Öl auf Leinwand, 190 x 270 cm
Die beiden Bilder aus dem Jahr 1999 entstanden für den kleinen Sitzungssaal des Saarbrücker Schlosses. Damals schrieb ich zu diesen Bildern (sowie auch anderen, die ich in dieser Zeit gemalt habe) folgenden Text:
„Für mich sind meine Bilder voller Dynamik & Bewegung; ich versuche sie offen zu halten, der Betrachter kann die Möglichkeit wahrnehmen, weiter zu malen, zumindest im Kopf. Dadurch entsteht ein Teil der Bewegung in Bildern. Ähnlich wie in einem guten Kinofilm, dessen Ausgang offen ist (abgesehen davon, dass sich im Film die Bilder bewegen). Der Film, der uns nach dem Kinobesuch noch beschäftigt, also in Bewegung hält, weil die Spannung einfach noch da ist. Im Kopf wird der Film weitergedreht, man will ihn zu einem Ende bringen.
Das Bild wird Teil des Raumes, Teil der Realität & Teil der Zeit in der wir uns bewegen – mit dem Betrachten des gemalten Bildes, mit dem Beginn der Wahrnehmung des Bildes entsteht der Moment, sein Moment – und das macht für mein Verständnis ein Teil seiner Zeitlosigkeit aus.
Wir können uns fragen: Was geht da jetzt gerade vor? Während das Foto in aller Regel auf einen Vorgang in der Vergangenheit hinweist, hat das gemalte Bild keine Vergangenheit in diesem Sinn … es ist einfach jetzt da. Die Farben waren ja vorher in der Tube. Trotzdem erzählt das Bild eine Geschichte & hat möglicherweise eine Vergangenheit. Es zeigt ja einen Vorgang, einen Prozess, der ja nicht bei Null angefangen hat.
Eigentlich mag ich keine Hierarchien. Unser Leben, Unsere Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft – alles wird bestimmt von Hierarchien und baut auf Hierarchien. Hierarchische Ordnungen bilden Grundlagen für Wertmaßstäbe. Möglicherweise ist das auch wichtig für unser Überleben. Wir müssen selektieren, Prioritäten setzen und brauchen Maßstäbe.
In meinen Bildern gibt es keine Hierarchien – oder sollte es keine geben. Jede Farbe, jede Struktur hat ihren eigenen Raum, ihre eigene Zeit und erfüllt ihre eigene, ihr gemäße Funktion im Bild. Im Zusammenspiel entfalten sie ihre Kraft und ihre Wirkung. Herausgelöst aus ihrem bildnerischen Zusammenhang wären sie wahrscheinlich nichts – oder alles – vor allem aber unverbindlich. Im Gemälde, in der Zeichnung darf alles sein. Möglicherweise funktioniert hier die Anarchie als positive Utopie …
Um die Jahrtausendwende beschäftigte ich mich mit dem Auflösen von Formen. Konkrete Körperlichkeit & Figürlichkeit faserte aus, sowohl an den Grenzen als auch in den Binnenräumen. Körper & Raum flossen zusammen. Zu sehen waren Fragmente von Figuren, Körpern. Chiffren oder Reste, Erinnerungen. Die Bilder zeigten Beobachtung einer Auflösung- oder auch das Gegenteil: Vielleicht beobachtete ich ja, wie sich gerade etwas formte aus diesem „Urschlamm“ der Farbe. Der Ausgang (oder das Ende) ist ungewiss.“
Reden
Vor einigen Wochen erreichte mich – nebst ca. 13 weitern Künstlern aus dem Großraum Saar-Lor-Lux – eine Einladung zum ersten Walter-Bernstein-Kunstpreis 2016. Ausgelobt von der Förderstiftung Walter Bernstein.
Mein Beitrag zur Ausstellung ist eine Wandmalerei.
Die „Wand“, an der ich malen durfte, wurde an einem ca. 13 m langen Teil der Rollstuhlrampe, der sich diagonal durch die Halle zieht, mit Rigipsplatten angebaut. Am linken Ende ist die Wand ca. 1,30 m hoch & steigt nach zum rechten Ende allmählich auf ca. 2,00 m an. Ich musste also meistens gebückt arbeiten. Dafür musste ich nicht wie andernorts permanent auf der Leiter stehen.
Die Arbeit ging leicht von der Hand; im Gegensatz zu verschiedenen Wandmalereien der Vergangenheit verzichtete ich diesmal auf Aludibondplatten oder andere Medien wie Zeichnungen & sonstige Applikationen.
Die Arbeit wird nach der Ausstellung deinstalliert. Eine flüchtige Geschichte für die Dauer von sechs Wochen.
Temporär, ephemer, wie man so schön sagt.
Weitere Infos gibt es auf der Seite der Förderstiftung sowie hier.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
PS:
Immerhin dritter Preisträger.
Meinen Glückwunsch an Gisela Zimmermann (1. Preisträgerin) & Mane Hellenthal (2. Preisträgerin)!
Helen. Endlich. Mal wieder.
Ohne Titel („Helen“), 2016
Bleistift & Buntstift auf Papier, 21 x 29,7 cm
Ich mache mich rar. Das Leben ist kompliziert. Sehr kompliziert. Nicht, dass ich nichts male oder zeichne. Aber nicht alles, was derzeit entsteht, ist zeigbar. Manchmal zweifle ich. An mir, an der Kunst, an allem. Egal. Zeichnen ist wichtig.
Irgendwann erzähle ich mehr.
Es ist kompliziert.
Ufer
„Der Staden ist ein Erholungsgebiet in Saarbrücken-St. Johann am rechten Ufer der Saar“.
Im Grunde ist der Staden nichts anderes als die längste Autobahnraststätte in Deutschland. Und damit alles andere als ein Erholungsgebiet. Eine Autobahn sorgt für Lärmemissionen klingt süß. Es müsste heißen: Sie produziert vierundzwanzig Stunden Dauerkrach & terrorisiert damit eine Stadt. Jahraus, jahrein. Seit Jahrzehnten. Und offensichtlich ist weder in der Stadt noch im Land irgendein politisch Verantwortlicher daran interessiert, irgendetwas dagegen zu tun. Nicht eine einzige, klitzekleine Lärmschutzmaßnahme. Ich könnte kotzen.
Am billigsten wäre es, die Höchstgeschwindigkeit im Stadtgebiet auf Tempo sechzig zu reduzieren. Die liegt nämlich bei Tempo achtzig. Was für die meisten Autofahrer allerdings wohl eher eine Empfehlung ist. In aller Regel fahren die meisten nämlich viel schneller.
Die beiden Fotos sind wirklich idyllisch. Fotos machen keinen Krach.
[An Deutschlands Autobahnraststätten mutiere ich in aller Regel zum Misanthropen …]