armin rohr
Am Atelierhimmel
Raumschiffe. Immer wieder Raumschiffe. Außer mir scheint sie niemand anders zu sehen. Unheimlich. Bin ich etwa auserwählt?
Ausflug
Ich verabscheue die Kälte, ich mag keinen Schnee. Und dann, unweigerlich, als wäre es unvermeidbar: der erste Spaziergang im neuen Jahr. Aufs Land, in die Kälte, in den Schnee. Man muss sich bewegen, den Alkohol & das schwere Essen von Silvester abbauen. Das alte Jahr endgültig abschütteln, wie eine zu eng gewordenen Haut, abstreifen & alles von vorne beginnen, neu anzufangen. Die Spaziergangskonvention an Neujahr. Wie an jedem Neujahrstag. Das war schon immer so. Egal bei welchem Wetter.
Kindheitserinnerungen.
Trotzdem gefiel mir dieser Spaziergang in der Kälte, mir gefiel die winterliche Stille. Eine Welt ohne Geräusche. Bis auf die knirschenden Schritte auf dem gefrorenem Boden & das Geräusch des eigenen Atems hörte man fast nichts. Selten mal ein Knacken im Gebüsch; ein oder zwei Krähen kreischten irgendwo. Möglicherweise Einbildung. Dazu der Nebel, der die Welt so klein machte. Nirgendwo ein Horizont. Und da, wo der Nebel alles verschluckte, hätte die Ewigkeit beginnen können. Oder irgendein Nichts.
Auch in meinem Kopf breitete sich die Stille aus. Wattestille.
Nur wenn ich an meine ungemalten Bilder dachte, machten sich Geräusche breit; die Bilder in meinem Kopf waren so laut wie immer.
Das war schön.
Gipfel
Ohne Titel, 2016
Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm
2016 war kein gutes Jahr für die Malerei. Aber trotz aller Zweifel bin ich auf einem Weg. Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Gibt es das überhaupt? Eine Entwicklung im Sinne ständigen Voranschreitens? Ich glaube nicht. Bilder entstehen aus Bildern & der Notwendigkeit, Bilder zu malen.
Ich muss jeden Tag von vorne anfangen.
Draußen
Wieder dieses fantastische Licht draußen. Und wieder schweben große Raumschiffe am Himmel auf unser Atelierhaus zu. Drei Stück dieses Mal. Ich glaube, sie kommen wegen mir; sie beobachten mich. Demut erfasst mich. Ich habe keine Angst, bin erfüllt von einem großen Vertrauen & großer Neugierde. Wärme durchströmt meinen ganzen Körper. Ich bin die Wärme, ich bin Energie!
Niemand glaubt mir.
Melancholie
Sowohl Lars von Triers Film als auch Dürers berühmten Kupferstich stehen in unmittelbarem Zusammenhang.
Nachtrag zum Kupferstich: Ein Beitrag des DLFs.
Verliebte Künstler – losing control
Ohne Titel, 1995
Bleistift auf gerissenem Papier
26 x 34,5 cm
Ohne Titel, 1995
Mischtechnik auf gerissenem Papier
31,5 x 22 cm
Verliebte Künstler ist eine Ausstellung, die sich immer wieder neu bildet, die sich wie das Verliebtsein selbst immer in neuem Zusammenhängen mehr ereignet denn kuratiert wird. Schließlich untersucht sie jenen Moment, in dem der Künstler den Boden unter den Füßen verliert, und manchmal sogar den Kontakt zum eigenen Werk in den Wirren, Klärungen, Freuden und Leiden des Verliebtseins.
Die Ausstellungsreihe Verliebte Künstler wird kuratiert von Thaddäus Hüppi (Bundesverband der Hochschulgalerien) und Thomas Nolden (Süddeutscher Kunstverein) in Zusammenarbeit mit Ralf Schmitt (Berlin Art Institute).
Und von mir sind auch zwei Arbeiten dabei!
Künstlerbund Baden-Württemberg, Stuttgart
Künstlerbund Baden-Württemberg e.V.
Gerberstraße 5 C
70178 Stuttgart
Öffnungszeiten:
Mittwoch – Freitag, 14:00 – 18:00 Uhr
Ausstellungsdauer:
21. Oktober – 18. November 2016
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
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Ohne Titel („One last peck“), 2006
Mischtechnik, Monotypie, Collage auf Papier, 32 x 24 cm
Mein Huhn geht auf Reisen. Nach Berlin.
Anbei weitere Infos.
Transposition
Ohne Titel, 2016
Acryl auf Wand, gesamt ca. 390 x 900 cm
Mein Beitrag zur Ausstellung „Transposition – Saarbrücken – Freiburg“, die zur Zeit im Freiburger E-Werk zu sehen ist. Im Vordergrund Arbeiten von Mane Hellenthal. Am Ende der Ausstellung wird meine Arbeit übermalt.
Ich zitiere der Einfachheit halber den Text der Webseite des E-Werks:
„Die Ausstellung gehört in die Reihe „Künstler laden Künstler ein“, die seit 2004 konuiertlich jedes Jahr gezeigt wird. Neben der Kooperation einzelner Künstler fanden bereits zusätzlich Wechselausstellungen mit Künstlergruppen bzw. Künstlerhäusern statt.
Zu dieser Kategorie zählt auch die Ausstellung „Transposition – Saarbrücken – Freiburg“, die parallel zum E-Werk mit demselben Titel im Saarländischen Künstlerhaus in Saarbrücken stattfindet. Die Künstler mussten sich jeweils einer Jury des anderen Hauses stellen. So hat die Jury des E-Werks 13 Künstler aus Saarbrücken und die Jury aus Saarbrücken 8 Künstler des E-Werks ausgewählt.“
Beteiligte Künstler:
Alexander Titz
Andrea Neumann
Armin Rohr
Claudia Vogel
Frauke Eckhardt
Julia Baur
Klaus Hardt
Leslie Huppert
Ludwig Schmidtpeter
Maja Andrack Sokolova
Mane Hellenthal
Stoll & Wachall
Ulrich Behr
Vernissage: 9. Oktober 2016, 11:30 Uhr
Begrüßung und Eröffnungsrede im Foyer
Ausstellungsdauer: 10. – 30. Oktober 2016, Galerie I und Galerie II
Eintritt frei
Öffnungszeiten:
Do und Fr 17:00 – 20:00 Uhr
Sa 14:00 – 20:00 Uhr
So 14:00 – 18:00 Uhr
Hier der Link zur Ausstellung im Saarländischen Künstlerhaus
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Herbstsalon
Fast vergessen – die Jahresausstellung des Atelierhauses. Mit Gästen. Zum siebten Mal bin ich dabei mit zwei kleineren, aber um so feineren Papierarbeiten – zu sehen rechts von der Säule. Die Hyäne links der Säule ist eine Arbeit von Kollegin Leslie Huppert. Tolle Künstlerin!
Dauer der Ausstellung: 22. September bis 9. Oktober
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 15:00 – 19:00 Uhr, Montag geschlossen
Montag 3. Oktober (Feiertag) geschlossen
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid, ich will Euch erquicken!
Tage der Bildenden Kunst 2016
Morgen beginnen die Tage der Bildenden Kunst in Saarbrücken. Unser Atelierhaus ist wieder kollektiv dabei.
In meinem Atelier zeige ich 99 Arbeiten aus den letzten 25 Jahren, jede einzelne ist für sage & schreibe 99,- Euro an diesem Wochenende zu erwerben. Und nur an diesem Wochenende. Kuratiert hat das Ganze meine Ehefrau & Geliebte Karolina Rohr. Die meisten Arbeiten sind bislang noch nie in einer Ausstellung gezeigt worden.
Tage der Bildenden Kunst im KuBa Kulturzentrum am Eurobahnhof
Öffnungszeiten:
Samstag: 14:00 Uhr – 18:00 Uhr
Sonntag: 11:00 Uhr – 18:00 Uhr
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
1991 (Akt)
Ohne Titel, 1991
Kohle, Buntstift, Tusche auf Papier, ca. 31,5 x 21 cm
Privatbesitz
Eine von 99 Arbeiten aus den letzten 25 Jahren, die an den Tagen der Tage der Bildenden Kunst in Saarbrücken zusehen & natürlich zu erwerben ist. Und nur an diesem Wochenende. Kuratiert hat das Ganze meine Ehefrau & Geliebte Karolina Rohr. Die meisten Arbeiten sind bislang noch nie in einer Ausstellung gezeigt worden.
Tage der Bildenden Kunst im KuBa Kulturzentrum am Eurobahnhof
Öffnungszeiten:
Samstag: 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Sonntag: 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Der Politiker Max Braun
Ohne Titel („Der Politiker Max Braun“), 2016
Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Der Politiker Max Braun. Ehrenbürger der Stadt Saarbrücken.
Mit den Porträtaufträgen ist es nämlich so: die meisten Künstler wissen in aller Regel nicht genau, wie die Sache ausgehen wird. Ich auch nicht. Erst mit der Beschäftigung der zu porträtierenden Person beginne ich zu ahnen, auf was ich mich eingelassen habe. Es ist sicherlich einfacher, eine lebende Person zu porträtieren. Die Begegnung mit einem Menschen & die Beobachtungen die ich während dieser Begegnung mache, fließen in ein zu malendes Porträt ein. Auch der Klang der Stimme, die Art, wie sich der Mensch bewegt, kleine Eigenarten, Auffälligkeiten, typische Verhaltensmerkmale – all das macht einen Menschen aus.
Max Braun ist 1945 gestorben. Es existieren nur vergleichsweise wenig Fotos. Und ich hatte nicht immer den Eindruck, auf allen Fotos den gleichen Menschen zu sehen.
Aber das Foto, das ich als Vorlage für mein Porträt auswählte, fiel mir sehr früh auf. Ausdruck & Haltung seiner Persönlichkeit strahlen eine gewisse Ruhe aus, der augenscheinliche Habitus erweckte sofort mein Interesse – eine besondere Aura geht von dem Foto aus, ja, vielleicht sogar ein gewisses Charisma, was ich bei anderen Schnappschüssen in dieser Form nicht erkennen konnte. ich weiß nicht, von wem dieses Foto stammt & unter welchen Umständen es aufgenommen wurde, aber dieses Foto eröffnete mir sofort einen Zugang zur Person von Max Braun. Verbunden mit Stationen seines Lebens, seines Wirkens & seiner Arbeit entstand allmählich die Ahnung einer Vorstellung.
Ideen reifen bei mir während des Malens. Vor allem der Klang der Farben im Bild entwickelt sich erst allmählich. So hatte Max Braun in den Wochen, die ich mit ihm im Atelier verbrachte, recht unterschiedliche Mäntel an. Fast täglich änderte ich Farbe, Muster & Struktur & verlief & verrannte mich mitunter regelrecht in den Falten. Der Ausdruck im Gesicht – nicht die Farbigkeit – ging mir da vergleichsweise leicht von der Hand.
Anfangs hatte ich einen Heidenrespekt vor der Aufgabe, die Ehre, dieses Porträt malen zu dürfen war erstmal eine schwere Bürde. Aber von Tag zu Tag konnte ich mich davon regelrecht freimalen & es war mir immer mehr eine Freude, die Tage mit Max Braun verbringen zu dürfen.
Das Bild sollte trotz widriger Lebensumstände & Zeiten ein gewisse Lebensfreude & Leichtigkeit ausstrahlen & der Person Max Braun nahe kommen. Nicht nur im Sinne einer Ähnlichkeit mit einer zufälligen Fotografie.
Ich hoffe, das ist mir mit diesem Bild gelungen.