Banksy hat es wieder allen gezeigt. Eigentlich finde ich den Gag gelungen. Noch gelungener finde ich allerdings die Reaktion der Käuferin & das ist dann vielleicht doch das Gegenteil von dem, was Herr Banksy erreichen wollte:

Die Käuferin wurde mit dem Satz zitiert: „Als das Werk geschreddert wurde, war ich zunächst schockiert, doch allmählich fing ich an zu realisieren, dass ich an mein eigenes Stück Kunstgeschichte gelangt war.“

Ich musste an Ai Weiweis zusamengekrachten Turm während der Documenta 2007 denken:

Die Documenta scheint die kleinen Pannen und die entsprechende mediale Aufmerksamkeit zu genießen. Das gilt erst recht für den größten Knall: Am Donnerstag brachte ein kurzes, heftiges Unwetter eines der populärsten Kunstwerke zu Fall. Template, das Kunstwerk des chinesischen Künstlers Ai Weiwei, war ein zwölf Meter hoher Holzturm, der aus Türen und Fenstern alter, dem chinesischen Bauboom zum Opfer gefallener Häuser bestand. Wenige Tage zuvor hatte noch der Bundespräsident unter dem Bau gestanden. Doch Ai, vor allem durch seine Einladung an 1001 seiner Landsleute zur Documenta bekannt, denkt nicht an Wiederaufbau. „Das ist besser als vorher“, sagt der 50-Jährige. „Jetzt wird die Kraft der Natur sichtbar. Und Kunst wird durch solche Emotionen erst schön.“ Ai ist auch Architekt und hat am Pekinger Olympiastadion mitgearbeitet. „Aber da war ich Architekt, hier bin ich Künstler. Keine Angst, ich mache da Unterschiede.“

Documenta-Chef Buergel, barfuß in einer großen Pfütze vor Template , sah den Einsturz als „nur konsequent“. „Die Trümmer lassen jetzt jede Menge Assoziationen zu. Und genau das will Kunst ja: anregen.“ Für Köhler habe keine Gefahr bestanden. „Für den Einsturz war ein solches Unwetter nötig, bei dem selbst der mutigste Bundespräsident das Weite gesucht hätte.“ Für den nächsten Tag hatte sich ein Käufer für Template angekündigt. Ai Weiwei zeigte sich direkt nach dem Einsturz dennoch optimistisch:

„Der Preis hat sich soeben verdoppelt.“

Der Preis hat sich soeben verdoppelt! Ist das nicht irre?

Damals, nach dem Lesen dieses Artikels, begann ich an Herrn Ai WeiWei & seiner „Kunst“ zu zweifeln. Nicht aber an seinen Fähigkeiten, aus Scheiße Geld zu machen!

Mittlerweile finde ich seine Arbeit nur noch doof.

Das gibt es nur in der Kunst. Beziehungsweise auf dem Kunstmarkt. Auf dem Kunstmarkt, der sich von der Kunst entkoppelt hat. Artefakte sind nichts weiter als Devotionalen & Trophäen für eine völlig degenerierte Schicht von superreichen Schwachmaten, die für völlig überteuerte Wracks & Ruinen bereit sind, jeden Preis zu zahlen, um ein eigenes Stück vermeintliche Kunstgeschichte zu besitzen!

Vor einigen Jahren fiel eine von mir bemalte & aufgehängte Aludibondplatte aus großer Höhe herunter & riss noch zwei weitere, kleinere Platten mit. Die Platten waren Teil einer Wandinstallation, die ich im Rahmen eines Kunst-am-Bau-Projektes für eine Institution realisiert hatte. Gott sei Dank war niemand in der Nähe. Die Platten waren völlig verbogen, an einigen Stellen war die Farbe abgeplatzt – hätte zu diesem Zeitpunkt eine Person unter der großen Platte gestanden – immerhin ca. 125 x 250 cm – sie hätte dieser Person wohl den Schädel gespalten.

Ich malte auf eigene Kosten komplett neue Platten & ließ die Platten fachgerecht & wieder auf eigene Kosten von einer Firma aufhängen.

Alles falsch gemacht. Ich hätte die verbeulten & verbogenen Platten wieder aufhängen & eine weitere Rechnung schreiben müssen:

„Hey! Der Preis hat sich soeben verdoppelt! Sie sind jetzt Besitzer eines eigenen Stückes der Kunstgeschichte!“ So geht das in Zukunft!

Alleh Hopp!