Vor vielen Jahren – die digitale Fotografie war noch nicht erfunden, Computer gab es nur in Science Fiction Filmen – besaß ich eine Spiegelreflexkamera. Ich fotografierte in Schwarz/weiß, entwickelte meine Filme und Bilder in der Dunkelkammer. Das entwickelte Negativ war Ausgangsmaterial, um in der Dunkelkammer mit verschiedenen Techniken weiter zu experimentieren (Ich erwähnte es bereits).
Irgendwann konzentrierte ich mich dann mehr auf meine Malerei. Malerei ist ein zähes Geschäft und braucht viel Zeit und Aufmerksamkeit.
Die Fotografie rückte ein wenig in den Hintergrund und war lange Jahre ein Nebenschauplatz. Immer noch analog, diente sie eher zu dokumentarischen Zwecken – zum Beispiel im Urlaub. Oder während einer Familienfeier. Mal mehr, mal weniger. Meistens Diafilme.
Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie die Kamera begann ich wieder mehr zu fotografieren. Eigentlich absichtslos. Oft spontan und aus der Bewegung heraus.
Ich bin Beobachter oder Chronist. Je nach dem. Oder beides.
Menschen und Räume natürlich. Landschaft, Architektur. Strukturen. Bewegungen. Stillstand. Aus Vorgängen werden Zustände.
Und Licht natürlich. Ohne Licht geht (fast) nichts.
Manchmal ersetzt die Kamera das Skizzenbuch und den Bleistift. Manchmal ersetzt sie den Notizblock. So quasi als Gedankenstütze. Im Gegensatz zu früher experimentiere ich mehr mit der Kamera. Manche Bilder sind das Ergebnis von Serien. Andere Bilder überraschen mich.
Momentan besitze ich eine kleine Lumix und eine Nikon. Die Ergebnisse sind mit beiden Kameras sehr unterschiedlich. Es ist schwierig, gegen die Technik zu arbeiten und sie zu überlisten.
Die in der Ausstellung im Museum St. Wendel gezeigten Bilder sind nicht am Rechner nachbearbeitet.
Dirk
20. September 2010 @ 19:12
Echt Knorke. Schön wie die einzelnen Bilder durch diese Serie/Zusammenstellung mir eine Geschichte erzählen – jedenfalls ist das für mich so.
Armin
21. September 2010 @ 05:53
In der Ausstellung hängen 51 Fotografien aus den letzten drei bis vier Jahren. In der Tat erstaunlich, wie durch die Hängung in der Ausstellung (oder Kombination – wie eben hier) „Geschichten“ entstehen.
Anonym
21. September 2010 @ 06:50
Schade das St. Wendel nicht bei mir um die Ecke ist, ich würde mir die Fotos gerne anschauen. Sie gefallen mir ausgesprochen gut!
Deine Worte sprechen aus meiner Seele. Mir geht es auch so. Beim letzten Umzug vor 2 Jahren habe ich meine Minolta Spiegelreflex bei ebay verkauft und arbeite jetzt mit einer Canon Ixus 12015 und bin begeistert….
Gruß Susanne
Armin
21. September 2010 @ 19:03
Nebenwege. Ausnahmswaisen. Wie auch immer.
Sehr erquicklich!
„Der Gedanke, der abschweift, abirrt, lässt den Sitz des Magneten, des geheimen Attraktors, ahnen. Er bietet daher eine tiefere Orientierung als der, der stur die Linie hält.
Ein gescheiter Mann, Botho Strauß. Aber auch ein Mann. Das Buch heißt Vom Aufenthalt.“
via
Frau Blaumann