Ohne Titel („Opa W.”), 2010
Öl auf Passepartoutkarton, 40 x 40 cm
Heute im Kunstforum (Bd. 200 Januar/Februar 2010, Seite 378: „Markus Lüpertz oder wie die Kunst bei sich selber blieb”. Von Siegfried Gohr) gelesen:
„Verrisse sind ein gutes Zeichen. Verrisse, die von Hass triefen und vor Wut schäumen und die Analyse ausblenden, beweisen, dass das Ziel des negativen Urteils eine besondere Energie erzeugt hat, dass eine tiefgreifende Verstörung ausgelöst wurde, die offensichtlich nicht rational zu bearbeiten war. Die Verrisse bezeugen eine Abwehrhaltung, die ans Irrationale grenzt.”
21. Januar 2010 @ 06:02
Ja so mach ich das auch: man nennt das SichdieVerrisseSchönreden. Und ist man erst da, wo Herr Lüpertz ist … wo wir ja alle gern wären …
21. Januar 2010 @ 07:03
Überlebensstrategie.
Ich hatte die Wahl zwischen obigem Zitat & jenem Interview.
Ich entschied mich für das Zitat & betone hiermit entschieden: ich möchte auf gar keinen Fall überhaupt nicht gerne da sein, wo Herr Lüpertz sich befindet!
21. Januar 2010 @ 11:30
Ja – ich muss mich korrigieren: Verrisse muss sich jemand wie Lüpertz überhaupt nicht mehr schönreden – die sind ja schon in sein Weltbildsystem eingebaut. Aber ehrlich: ich wär schon gern irgendwann mal in der Position, dass mir jeder Bullshit abgekauft wird.
23. Januar 2010 @ 07:11
Verrisse muss man sich nicht schönreden. Und man muss nicht dort sein wollen, wo her Lüpertz gerade ist, oder Herr Hirst, oder Max Beckmann oder Jan Vermeer: das sind, denke ich mal, die falschen Fragen. Es hilft nur die ernsthafte Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit. "…dass eine tiefgreifende Verstörung ausgelöst wurde, die rational zu bearbeiten war." -> da denke ich mal, dass das wirklich so funktioniert. Was einem aber auch nur hilft, einen Verriss als eine mögliche Form der Kritik einzuordnen und entsprechend zu beurteilen. Man muss nicht dort sein wollen, wo andere sind, sondern dort, wo man selbst hingehört. Und es geht auch gar nicht drum, jedem jeden Bullshit verkaufen zu können, oder? Am besten ist es, erst gar keinen Bullshit zu produzieren. Nur kein Neid auf den Kunstmarkt, das ist doch nur langweilig und unproduktiv und führt am Thema vorbei.
Hab durch Zufall gestern grade nochmals in Ecos Offenem Kunstwerk gelesen und dort bin ich, ebenfalls recht zufällig über die Passage über John Cage gestolpert, der einer wütenden Konzertbesucherin, "die sich in Rom nach seinem Konzert erhob, um ihm zu sagen, daß seine Musik skandalös, abstoßend und unmoralisch sei", entgegnete: "In China lebte einst eine sehr schöne Dame, die alle Männer in der Stadt vor Liebe verrückt machte; sie fiel einmal in den See und erschreckte die Fische." Fertig.
24. Januar 2010 @ 07:12
Vielen Dank, Hans Käfig – ein schönes, Mut machendes Plädoyer!
D'accord!
Kritik – sei es eine vor Wut schäumende oder eine vor Missgunst, Neid & Häme tiefende oder eine pseudointelektuell verkleisterte – ist immer nur die subjektive Stimme eines Einzelnen.
Weiter arbeiten!
24. Januar 2010 @ 10:47
Und Kritik ist auch die Große Schule. Lob und Preis wärmt und perlt ab – Verriss und Kritik ist fruchtbringendes …Voodoo?
24. Januar 2010 @ 14:49
Wenn Du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst.
2. Februar 2010 @ 06:52
Große Schule? Von wo?
Meine Empfehlung: Der Kritik keine Beachtung schenken. Komme sie in schönen Worten daher oder komme sie als Veriss – gibt nichts fruchtbringenderes als Gespräche und Diskussionen mit befreundeten Künstlerkollegen – wenn sie denn offen und ehrlich geführt werden!
23. Juni 2012 @ 15:15
Kritik ist ein Furunkel am Arsch des Künstlers.