Ohne Titel („Portrait of John Staples, 1773“, nach Pompeo Batoni), 2021
Farbige Tusche auf Papier, 40 x 30 cm
Zum ersten Mal seit über zwei Wochen wieder im Atelier. Noch nicht ganz auf der Höhe, aber immerhin. Das Arschloch Corona ist noch nicht ganz aus dem Körper & dem Kopf.
Ich bin die Krone der Erschöpfung.
Trotzdem: Eine sehr energiegeladene Zeichnung! Fuck you covid!
Ohne Titel, 2021
Filzstifte, Kugelschreiber auf Zeichenpapier, 29,7 x 21 cm
Während eines Telefonats: Wahrscheinlich wollte ich auch mal was Konkretes machen („Hihihi … ich werde dann mal konkret.“). Linien ziehen. Horizontal, Vertikal. Auf alle Fälle ist es bestimmt einfacher, in einen Flow zu kommen. Man fasst einen Plan & zieht in durch. Vergisst die Zeit. Und nach dem Telefonat ist die Arbeit getan.
Ohne Titel, 2021
Mischtechnik auf bedrucktem Papier, ca. 27,8 x 19,5 cm
Um die Mittagszeit am Montag, dem 25. Januar kam aus heiterem Himmel ein Frösteln, eine Art Schwächeanfall & ich musste mich hinlegen; blieb dann auch bis Freitag mehr oder weniger ununterbrochen liegen. Fiebernd, delierend. Ohne Saft & Kraft.
Dienstags mit dem Sohn, der sich schon drei Tage vorher fiebernd & schwächelnd ins Bett legen musste & der Ehefau & Geliebten zum Hausarzt. Wegen Test auf das Arschloch Corona. Die Ehefrau & Geliebte wollte auch getestet werden, aber mangels Symptome winkte der Hausarzt ab (warum?).
Donnerstag das Ergebnis (wie erwartet): Positiv mit dem Arschloch Corona. Ab Freitag bemerkte ich spürbare Verbesserung meine Symptome, kaum mehr Temperatur, der Appetit kam wieder, samstags konnte ich sogar wieder ein paar Skizzen angehen. Irgendwann ab montags stand ich wieder auf, zog mich an, immer noch ziemlich schwach & schlapp, mit gelegentlichem leichten Husten. Lesen, Kritzeln. Quarantäne.
Auch der Sohn kam allmählich langsam wieder auf die Beine. Die Ehefrau & Geliebte hatte nach wie vor keine Symptome, außer dem Ausfall von Geruchs- & Geschmacksinn für ein paar Tage. Was natürlich super war. Sie war in Quarantäne, gleichzeitig im Home-Office & konnte den Sohn & mich hochpäppeln, bekochen, pflegen & verwöhnen.
Die vom Gesundheitsamt verordnete Quarantäne dauert noch bis zum 6. Februar. Ich fühle mich noch schlapp & lustlos, aber immerhin kann ich dann einkaufen & die Familie versorgen. Das haben in den vergangenen Tagen einige liebe Menschen übernommen – dafür unseren Dank!
Und zwischendurch immer mal was zeichnen.
Der immer noch symtomfreien Geliebten & Ehefrau gelang es, eine Woche nach meinem Testergebnis einen Test zu erwirken – was nicht einfach war. Natürlich mit positivem Ergebnis & der Verlängerung der Quarantäne. Wenn man in dieser Coronaschleife gefangen ist, erscheint einem vieles noch fragwürdiger, absurder, surrealer & bescheuerter. Ist vielleicht irgendwann einen eigenen Beitrag wert. Oder auch nicht. Erst mal gesund werden. Kräfte sammeln.
So wie es aussieht, sind wir überm Berg.
Ohne größere Probleme.
Trotzdem kann man auf das Arschloch verzichten. Passt auf, Ihr alle da draußen!
Tröstlich: Wir sind für eine gewisse, ungewisse Zeit immun.
Ohne Titel, 2021
Bleistift, Filzstift in Skizzenbuch (rechte Seite), ca. 25 x 19 cm
Nachtrag:
Aufstehen, duschen, anziehen. Auch, wenn es sich noch unwirklich anfühlt. Wie nach einer Grippe. Oder kommt da noch was? Ich hoffe nicht. Schlapp. Trockener Husten. Das reicht. Wenigstens seit zwei oder drei Tagen kein Fieber mehr.
Ohne Titel („Guten Morgen mit neuer Mütze“), 2021
Bleistift & Ingwertee auf Papier, 29,7 x 21 cm
Heute ist schon der 18. Januar & mein Kopf ist immer noch nicht im neuen Jahr angekommen. Körperlos mäandere ich immer noch in einem Raum zwischen den Jahren. Dieser Raum ist gleichzeitig innerhalb & außerhalb meines Kopfes. Ich wandere zwischen Wohnung & Atelier hin & her & komme doch nirgendwo an.
Alles, was ich den ganzen Tag treibe & tue, treibt & tut ein anderer. Als wäre ich lediglich Beobachter meines Tuns & Treibens.
Mich fröstelt ein wenig; aber noch habe ich kein Interesse, diesen Zustand zu ändern.
Ohne Titel („John Chetwynd-Talbot, 1st Earl Talbot“, nach Pompeo Batoni), 2021
Tusche, Bleistift in Skizzenbuch, 29,7 x 21 cm
Statt 13.01.21 mit 13.11.21 signiert. Und das ist nicht das einzige Blatt in den letzten Tagen. Ich bin meiner Zeit voraus, was nichts anderes bedeuted, als dass ich nicht im hier & jetzt bin.
Ohne Titel („Colonel the Hon William Gordon“, nach Pompeo Batoni), 2021
Bleistift, Filzstift in Skizzenbuch, 29,7 x 21 cm
Die erste Zeichnung im neuen Jahr. Colonel the Hon William Gordon nach Batoni. Aus dem Gedächtnis. Ich wollte mal sehen, was noch hängengeblieben ist, nach den Wochen Unterbrechung.
Ohne Titel, 2020
Bleistift in Skizzenbuch, 29,7 x 21 cm
Endlich wieder zeichnen. Die letzte Zeichnung in diesem Jahr. Der eigene Kopf bietet sich an. Eine schnelle Skizze nach einem Selfie. Gestern habe ich mich nach vier Wochen wieder geschert & rasiert. Für drei Minuten blieb ein Mittelding zwischen Fu Manchu & Walross stehen. Länger nicht, die Geliebte & Ehefrau drohte mit der Scheidung.
Ich hoffe für uns, dass das Arschloch Corona im Lauf der Zeit sowohl aus unseren Aerosolen als auch aus unseren Köpfen verschwindet!