In den Farbraum der Fenster verwoben sind Zeichnungen. Die werden allerdings auf jeweils eine Floatglasscheibe per Siebdruck aufgetragen & gebrannt & vor die eigentlichen „Aquarellfarbraumscheiben“ gesetzt.
Das ist nicht so ganz einfach, weil die Zeichnungen also nicht das Ergebnis, sondern die Zwischenstufe sein sollen. Für den Siebdruck. Der Weg der Zeichnungen geht über den Scanner oder die Kamera über die Nachbearbeitung in Photoshop. Ich weiß zwar, wie sie im Ergebnis aussehen könnten. Ich weiß aber nicht, welche Zeichnung tatsächlich für den Druck geeignet ist.
An die Wäsche von Frau Nachbarin gedacht, an Landschaft gedacht, an Kirchenfenster gedacht, die ich bald gestalten darf. Man muss ja nicht so weit gehen. Es ist alles da, in unmittelbarer Umgebung. Man muss es nur sehen.
Ohne Titel, September/Oktober 2008
Öl auf Aludibond, ca. 250 x 140 cm
zwei Teile
[Die siebte von acht Arbeiten auf Aludibond fürs Europa-Institut, Uni Saarbrücken – die Arbeit kommt an die Decke im Treppenhaus; sozusagen: Deckenmalerei]
Aludibond, in Form gesägt, ca. 125 x 190 cm, angeschliffen, grundiert.
[für die sechste von acht Arbeiten auf Aludibond fürs Europa-Institut, Uni Saarbrücken]
Ohne Titel, August 2008
Öl auf Aludibond, 2 Teile
gesamt ca. 120 m x 4,40 m
Ateliersituation; Zwischenstand.
[Die zweite von sieben (möglicherweise acht?) Arbeiten auf Aludibond fürs Europa-Institut, an der Uni Saarbrücken]
[Vor einigen Wochen den Anrufbeantworter deaktiviert. Niemand hat sich bis jetzt beschwert. Also entbehrlich, das Ding.]
Manchmal habe ich den Eindruck, den deutschen Künstlern fehlt es gelegentlich an Selbstironie.
(Weiß man eigentlich über Selbstironie in der Konkreten Kunst?)
Vorgabe: vier Arbeiten werden in bereits vorhandene Vitrinen & Nischen installiert. Der Rest – unregelmäßig geschnittene Platten (ähnlich wie hier) – frei auf der Wand.
Architekturmodell M 1:50
Diverse Materialien
(im Hintergund: Malerei auf Aludibond)
Das Architekturmodell zeigt den zweiten Streich einer Arbeit für zwei Räume, mit der ich seit einigen Monaten beschäftigt war (erster Streich).
Ausgangspunkt – Ausgangsraum – ist ein dem Krankenhaus eingeschobener Rundbau, ein Rondell (Durchmesser ca. 20 – 25 m), das in Zukunft als unabhängiger Veranstaltungsort funktioniert.
Eine Art Mini-Multifunktionsraum für Kongresse, Konzerte, Hochzeiten, Familienfeiern, Kongresse, Tagungen usw.
Angedacht war zunächst eine Wandmalerei – aus verschiedenen Gründen wurde die Idee zugunsten einer Installation verworfen: Malerei auf unregelmäßig geformte Platten aus Aludibond, Diese sollen den Raum in seiner Regelmäßigkeit aufbrechen und einen neuen, gegenläufigen Rhythmus schaffen.
Die vordere Hälfte des Rondells (Höhe ca. 6 m) besteht aus Glas & Metallrahmen, die sog. „Fensterfront“ (üblicherweise horizontal & vertikal gegliedert). Die hintere Hälfte ist die Wand für die Installation, die aus Gründen der Akustik allerdings leider nur bis zu einer Höhe von 3 m gestaltet werden durfte.
Die anämische Farbigkeit der gesamten Architektur schrie nach Farbe. Daraus ergab sich die Idee, die Form der unregelmäßig geformten Aludibond-Platten im Veranstaltungsraum auch in der Gestaltung der Empfangshalle aufzugreifen.
Die große Arbeit hängt im Neubau der SHG-Klinik in Völklingen in einer überaus großzügigen Empfangshalle in Höhe des ersten Stocks. Der Neubau strahlt im Innern die übliche materialbedingte Kühle (Glas, Stahl) & strukturell bedingte Strenge (Horizontale, Vertikale, Rhythmus, Raster) aus.
Da musste ein Gongschlag her, der die Architektur zum Schwingen bringt; ein Kontrapunkt, der das Ganze ein bisschen aus dem Tritt bringt.
Die Schwierigkeit bei Unterfangen dieser Art besteht einerseits darin – zumal an solch zentraler Stelle –, eine Arbeit zu entwerfen, die nicht zur bloßen Dekoration & künstlerischen Aufhübschung der Architektur verkommt – Alibikunst also, die zum Kitsch mutiert. Andererseits sollte sie provozieren; ein Fremdkörper sein, eine Art Ufo. Auffallen, ohne die Bauherren – & in diesem Fall auch: die Herzpatienten – zu verschrecken (Hängt demnächst alles im Neubau der SHG-Klinik in Völklingen – das Foto im Link ist der alte Bau!).
Eine Gratwanderung.
In diesem Fall arbeite ich sozusagen verdeckt. Die Absichten werden verschlüsselt, aber nur so weit, dass der Betrachter noch eine Chance hat, etwas zu erahnen, zu spüren – ohne dem Bild ganz auf die Schliche zu kommen.
Auf den ersten Blick: Freude über die schönen Farben & auch Formen. Beim zweiten Hinschauen stellt sich vielleicht doch ein gewisses Unbehagen ein (so hoffe ich doch …)
Die 12 m lange Wand in der Empfangshalle wird in der Mitte durch eine Säule geteilt. Es lag nahe, die Säule in die Arbeit mit einzubeziehen, sie irgendwie asymmetrisch hinter Säule & Wand zu platzieren. Das integriert die Malerei in den Raum & macht sie weniger dekorativ. Asymmetrie ist in aller Regel auch nicht sehr beliebt. Sie verunsichert den Betrachter. Während die Einfachheit & Ordnung der Symmetrie oft ja auch ein gewisses Wohlbehagen vermittelt.
Die Farbe tritt aus dem Rechteck & schafft Raum.Thematisch greife ich mit der Malerei körperhaft Organisches auf. Figurative Formen, assoziativ tauglich, aber nie konkret. Irgendwo zwischen Entstehung & Auflösung. Nicht greifbare Momente. Sich windende, krümmende Körper & Fragmente, Chiffren & Torsi, die von der Figur erzählen.
Die Farbe übernimmt dabei die Rolle einer Filmmusik – allerdings diametral entgegengesetzt zur Handlung.
Etwa so: Eine Filmszene aus Hitchcocks Psycho, unterlegt mit Klängen aus Mozarts kleiner Nachtmusik – oder so ähnlich.
Ergebnis ist eine eigenständige Malerei, die sich ihren eigenen Raum schafft & gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit eine symbiotische Verbindung zur Architektur eingeht.