Ich hatte einen Termin im Ausstellungsraum der Stadt. Mit eine Vertreterin der Stadt & der Laudatorin. Beim Betreten des Raumes fielen mir sofort die Bilderhängeschienen ins Auge, die die hohen Wände im oberen Drittel zerteilten. Stolz vieler Ausstellungsmacher, Tod aller Ausstellungen. Und einige recht billig aussehende Pressspahnwände, die auf mich den Eindruck von temporärer Improvisation & Verlegenheit machten. Nach kurzer Zeit war klar, dass ich in der Ausstellung die unter anderem geplante Installation mit Aludibondplatten nicht zeigen konnte.

„Hier wird nicht genagelt.“

Nun gut. Dann eben konventionell. Augsburger Puppenkiste. Eine Ausstellung, gefühlt im Stile der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Ich konnte die Vertreterin der Stadt nicht von meinem Konzept überzeugen.

Auf meine Frage, ob denn die Ausstellung versichert sei, antwortete die Vertreterin der Stadt: „Selbstverständlich!“

„Von Nagel zu Nagel?“

(Von Nagel zu Nagel: Nachzulesen unter Punkt 4.1.2.2 Der Ausstellungsveranstalter übernimmt folgende Leistungen auf Seite zwei.)

Kurzes Schweigen. Die Antwort, sinngemäß in etwa so: „Äh, nein, das hat bisher noch kein Künstler gefragt.“

„Dann kann ich hier leider keine Originale hängen. Ich könnte aber zwanzig Farbkopien von Arbeiten in A4 mitbringen anstelle der Original-Bilder.“

Natürlich hübsch gerahmt & selbstverständlich mit den tollen Schnüren an die tollen Schienen gehängt. Dachte ich.

Es folgte ein längeres Gespräch mit dem Ergebnis, dass man sich erst kundig machen müsste & mir in spätestens zwei Tagen das Ergebnis der Erkundungen mitteilen werde.

Nach zwei Tagen erhielt ich eine Mail: „Die Bilder sind nun von Nagel zu Nagel versichert.“

Schade. Ich hatte mich schon diebisch gefreut.