Ohne Titel, 2006
Bleistift, Buntstift auf Papier, ca. 29,7 x 42 cm
Auch diese Arbeit entstand während einer Zeichensession mit den Kindern.
Ich bin immer noch mit äußerst komplizierten & sehr kräftezehrenden Vorbereitungen – unseren Umzug betreffend – beschäftigt. Ein Jahrtausendumzug. Während ich mich durch Schubladen & Mappen mit Arbeiten wühle, um zwischen gut & böse zu unterscheiden, fallen mir immer wieder vergessene Blätter in die Finger. So auch dieses.
Ich weiß nicht mehr genau, wie das Blatt entstand. Ich erzähle ja immer Geschichten während des Zeichnens. Oder die Kinder befehlen mir, dies oder jenes zu zeichnen.
Bei diesem Blatt handelte es sich scheinbar um ein Triple-Selbstporträt mit Urzeit- & Science Fiction-Applikationen.
15. April 2010 @ 07:56
Ich freue mich immer, wenn du uns deine Zeichnungen, die von deinen Kindern inspiriert sind, zeigst.
Ich habe auch noch Kartonweise Zeichnungen von Julian und mir.
Mein Sohn bekam dieses Schuljahr eine neue Kunstlehrerin und sie benotete seine letzte Arbeit mit einer vier. Voller Wut erklärte er ihr: "Meine Mutter findet meine Zeichnungen gut und die muss es wissen, die ist Künstlerin!"
Soviel zum Thema Diplomatie im Alter von 16 Jahren. Ich habe mich insgeheim köstlich amüsiert und war natürlich auch stolz!
Dein Vaterherz schwillt bei euren Zeichensessions bestimmt auch an, oder?
Noch viel "Spaß" bei eurem Umzug, ich drücke die Daumen, dass es bald ein Ende hat, Gruß Susanne
16. April 2010 @ 06:17
Das Konfliktpotential zwischen Vaterkünstler & Kunstpädagogen haben wir bis heute auch immer wieder erfahren.
Sehr zu unserem Leidwesen. Manchmal auch zu unserer Erheiterung.
Aber ein anschwellendes Vaterherz habe ich noch nicht gespürt; eher ist es ein gemeinsames Zeichnen auf Augenhöhe, von dem ich bis heute sehr profitiere.
Offene, schonungslose Kritik ist wichtig. Natürlich sagen wir uns gegenseitig, was wir doof finden. Oder gut.
Viele meiner Bilder der letzten Jahre wären ohne diese Zusammenarbeit überhaupt nicht entstanden.
Weiß Gott – spaßig ist so ein Umzug nicht. Von Tag zu Tag wächst das Gefühl, irgend etwas in mir würde nach & nach amputiert. Ein Schnitt – im Wortsinn – schmerzhaft, aber notwendig.
Ich glaube Hesse sagte was mit Anfang & Zauber im Glasperlenspiel.
Darauf freuen wir uns.
17. April 2010 @ 08:14
Ja, die offenen Kritik ist immer wichtig, egal mit wem wir gerade arbeiten. Und bei Kindern ist es schön, dass sie so gnadenlos ehrlich sind. Selbst mein Kollege und ich bringen unsere Kritik aneinander immer diplomatisch an, um den anderen nicht zu verletzen.
Der Mutterstolz war eher dafür, dass sich mein Sohn für mich bei der Lehrerin einsetzte und mir rückhaltlos vertraute. Es hätte ja auch umgekehrt sein können, so in der Art: "Mama, die Lehrerin hat aber gesagt…."
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr bald in eurem neuen zuhause Tee trinken könnt,
Gruß Susanne