Armin Rohr
Porträt der Hl. Edith Stein, 2000
Acryl, Öl auf Leinwand, 95 x 95 cm

 


Armin Rohr
Ohne Titel („Herrlichkeit“), 2000
Acryl, Öl auf Leinwand, 240 x 85 cm

 


Installationsansicht in der Edith-Stein-Kirche der Katholischen Hochschulgemeinde auf dem Campus der Saarbrücker Universität (Foto: Axel Fuhrmann)

 

Im Jahr 2000 fragte mich der damalige Hochschulpfarrer Jürgen Doetsch, ob ich mir vorstellen könnte, für die Kirche der Hl. Edith Stein der Katholischen Hochschulgemeinde in Saarbrücken eine Arbeit zu gestalten. Die Schwierigkeit des Jobs bestand darin, dass ich sowohl thematisch als auch formal völlig frei arbeiten durfte. Also keinerlei Vorgaben. Das bedeutete viele schlaflose Nächte.

Damals arbeitete ich überwiegend, wie man so schön sagt, abstrakt. Prozesse der Auflösung beziehungsweise der Formung von Körperlichkeit waren ein Thema. Transformation. Werden & vergehen. Und ich war der Beobachter & Chronist dieser Prozesse.

Und natürlich die Malerei, die Farbe.

Irgendwann war klar, dass ich zwei unterschiedliche, gegensätzliche Arbeiten brauchte. Sowohl formal als auch inhaltlich: eine abstrakte Arbeit & ein Porträt der Hl. Edith Stein.

Keine Illustration, kein Altarbild, keine Symmetrie, sondern zwei eigenstädige Arbeiten, die einander ergänzten. Im Hochformat der abstrakten Arbeit links verweisen die Farbigkeit & Reste von Körperlichkeit auf Licht & Transzendenz.

Im Portät der Hl. Edith Stein erzählen der Davidstern & das Kreuz über Herkunft & Geschichte der Nonne, die während des zweiten Weltkrieges ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 9. August 1942 von den Nazis in der Gaskammer ermordet wurde.

Versuche, Unsagbares, Unbeschreibliches in Bilder zu fassen.