Die KuBa-Edition erscheint anlässlich der 10-Jahr-Feier des KuBa & wird gleichzeitig mit dem traditionellen Herbstsalon eröffnet. Zu sehen & zu kaufen sind Drucke, Unikatauflagen, Fotografien, Serigrafien usw..
Herbstsalon 2017
Eröffnung: 15. September 18:00 Uhr
Ausstellung: 15. September bis 6. Oktober
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, Feiertag 15:00 – 18:00 Uhr
Montags geschlossen
Armin Rohr, Edition 10 Jahre KuBa
Ohne Titel, 2017
Mischtechnik auf Papier, 42 x 29,7 cm
Auflage 7
Privatbesitz
Das KuBa feiert Jubiläum. Vor 10 Jahren wurde die Institution ins Leben gerufen & ist mittlerweile mehr wegzudenken aus Saarbrückens Kulturleben (Seit sieben Jahren bin ich dabei.)
Im Rahmen der 10-Jahr-Feier eröffnet am 15. September der traditionelle Herbstsalon (wo auch die Editonen gezeigt & verkauft werden) mit den Künstlern des KuBa & der Nachbarateliers. Anlässlich des Jubiläums haben fast alle Beteiligten eine kleine Edition aufgelegt: Drucke, Unikatauflagen, Fotografien, Serigrafien usw..
Mein Beitrag zur Edition ist das oben abgebildete Blatt. Eine Mischtechnik – Zeichnung, Linoldruck, Monotypie, Sprühlack & Schablone – in einer Auflage von sieben Stück. Jedes Blatt ein Original. Alle gleich & doch unterschiedlich.
Im Herbstsalon selbst werde ich eine Wandmalerei zeigen, die, wie immer nach der Ausstellung, übertüncht wird.
Im Herbstsalon sind von mir zwei größere Papierarbeiten aus den vergangenen Wochen zu sehen.
Herbstsalon 2017
Eröffnung: 15. September 18:00 Uhr
Ausstellung: 15. September bis 6. Oktober
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, Feiertag 15:00 – 18:00 Uhr
Montags geschlossen
Ohne Titel, 2ß17
Kugelschreiber auf bedrucktem Karton, 21 x 14,85 cm
Wieder mal während des Kaffeetrinkens heute morgen. Nach einem Foto. Beiläufig, während ich den Nachrichten im Radio lauschte, mehr oder weniger absichtslos.
Ohne Titel, 2017
Mischtechnik, Skizzenbuch, 29,7 x 21 cm
Kürzlich erreichte mich folgende Mail einer gewissen Alexandra, im Anhang das Foto einer jungen Frau:
Betreff: Alexandra
Hallo!!! Wie geht es dir? hast Du mich interessiert. Bei mir lernt der Wunsch dich kennen.
Ich lebe in Russland. Mir 27 Jahre. Mein Name Aleksandra.
Auf dem Foto kannst du wie ich sehen ich sehe aus. So dass ich das u ere nicht beschreiben werde.
Ich die freie Frau. Es gibt keine Kinder bei mir.
Ich halte mich fr die romantische Frau, gut und bei mir den guten Sinn f?r Humor.
Ich den ernsten Mann zu suchen, der mich respektieren wird und, zu schtzen.
Ich hoffe, dass du auf unsere Bekanntschaft ernst gestimmt bist.
Mir wre es interessant, ?ber dein Leben, ?ber deinen Charakter zu erkennen.
Ich wnsche dir den erfolgreichen Tag und die positive Stimmung. Aleksandra
Irgendwann im Sommer 1996 hatte ich meine erste Einzelausstellung in der heute nicht mehr existierenden Galerie 48 in Saarbrücken. Es gibt ein Foto, geschossen während der Eröffnung, nach dem jenes oben zu sehende Blatt entstanden ist.
„Oskar hat mich in meinem künstlerischen Denken mehr beeinflusst als Bodo; Oskars Grundlehre war für mich bis heute eine Art Ohrwurm der Gestaltung – sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf.“
Gilt nach wie vor. Oskars Grundlehre ist mir von Jahr zu Jahr näher, während Bodo sich immer weiter entfernt. Witzigerweise erlebte ich die Zeit bei Bodo an der HBK sehr intensiv; das hing aber wahrscheinlich eher mit der HBK & den außerordentlichen Umständen damals zusammen. Eine abenteuerliche Zeit des Aufbruchs für mich, die alles verändert hat. Aber es war der Austausch mit meinen Kommilitoninnen & Kommilitonen, es war das Leben & Arbeiten in den Malerateliers, Tag & Nacht, die mich bis heute prägten.
Die Aufgaben in Oskars Grundlehre dagegen waren mir anfangs schleierhaft, oft schickte er uns durch quälend lange Prozesse, manches war im besten Sinne meditativ, Abkürzungen wurden als solche schnell entlarvt & meistens gab es die sowieso nicht. Wir mussten einfach durch. Nachtschichten obligatorisch. Grauwerte, Material & Struktur, Körper & Raum, Farbe, Form, Rhythmus & Bewegung – das waren die großen Themen in der Gestaltung – zu erkennen & anzuwenden natürlich auch in der Musik, beim Kochen & Essen & auf das Leben sowieso. Holweck war ein Anhänger zen-buddhistischer Lehren & schien mir eine seltsam entrückte Lichtgestalt zu sein. Oft sprach er Rätselhaftes, auf Fragen pflegte er meist zu antworten: „Machen Sie!“ Erst allmählich, mit den Jahren & nach der Grundlehre, gingen mir Lichter auf. Sie durchdringt mich, meine Kunst & mein Leben bis heute.
Nebenbei: Heinz Popp hat mir übrigens viel Hilfreiches über die Zeichnerei erzählt. Er selbst ist ein sehr guter Beobachter. Und außerdem malt er wunderbare Aquarelle & schneidet & schnitzt vortrefflich in Holzplatten. Seine Farbholzschnitte wirken transparent & leicht. Bei ihm studierte ich nach der Grundlehre. Grafikdesign. In dieser Zeit gab es – immer im Herbst – eine Exkursion in die Provence, an denen ich dreimal teilnahm. Vierzehn Tage in der Landschaft sitzen & zeichnen. Meistens Aquarell. Ich glaube, diese Zeit hat mich bis heute beeinflusst in der Art, eine Landschaft zu sehen & wahrzunehmen. Mein Interesse an Landschaftszeichnerei wurde damals geweckt, die Bilder sind bis heute in meinem Kopf! Ich war geradezu süchtig nach Landschaft. Auch wenn ich oft glaube, das Gegenteil dessen zu machen, was Heinz Popp lehrte. Es verging kaum eine Reise nach diesem Studium ohne Skizzenbuch, Zeichenblock & Aquarellfarben.
Und nicht zu vergessen: mein Freund Ralf. War Lehrbeauftragter bei den Innenarchitekten, fantastischer Zeichner & Zeichnen-Erklärer. In Ralfs Altbauwohnung in der Saarbrücker Innenstadt stand eine große Radierpresse. Er weihte mich ins Handwerk des Kratzens & Druckens ein. Hier verbrachten wir unzählige Wochenenden, zogen nächtelang zeichnend von Kneipe zu Kneipe, um anschließend gegen Morgen die zusehends verschwommenen Eindrücke in Kupferplatten zu ritzen. Fruchtbare, nachhaltige Nachtschichten, in denen ich vor allem viel über das Leben & über die Kunst des Zeichnens & der Radierung lernte. Ich glaube sogar, dass ich ohne die Anstöße von Ralf heute noch vor dem Bildschirm eines Rechners in irgendeiner Werbeagentur sitzen & über verpasste Chancen nachdenken würde.