aquarell
Qingdao
Im letzten Oktober erhielt ich über eine Kollegin den Hinweis zu einer Ausstellung in China. Das Art Museum in Qingdao rief auf zur Teilnahme an der „2014 Qingdao International Watercolor Biennial Exhibition“. Ich bewarb mich sehr kurzfristig mit vier Arbeiten, die auch tatsächlich für die Ausstellung ausgewählt wurden (Die Ausstellung lief von 12. Dezember 2014 bis zum 28. Februar 2015). Zur Eröffnung waren die Teilnehmer eingeladen: Flug, Spesen, Übernachtung wären vom Organisator übernommen worden, aber da alles sehr kurzfristig war & ich für diese Zeit schon viel um die Ohren hatte, musste ich leider absagen.
Noch während der Ausstellung, Mitte Dezember, kam eine Anfrage des Museums. Man wollte eine Arbeit ankaufen. Ob ich damit einverstanden wäre. Natürlich hatte ich nichts dagegen einzuwenden. Ein Ankauf eines Museums? Auch noch in China? Großartig!
Der Kaufvertrag lag ein paar Tage nach der Anfrage in meinem elektronischen Postfach.
Das Museum wollte witzigerweise bis dato nicht wissen, wie viel meine Arbeiten kosteten. Man teilte mir lediglich mit, dass alles ausreichend versichert sei. Der Preis für die Arbeit war einfach im Kaufvertrag vom Museum festgelegt worden, ohne mich vorher zu fragen. Diese Tatsache irritierte mich zunächst sehr; aber der Kaufpreis war aber überaus großzügig bemessen. Er überstieg sogar den Wert einer meiner Zwei-Meter-Leinwände. Was mich noch mehr irritierte. Mit chinesischen Gepflogenheiten & Geschäftsmodalitäten bin ich nicht vertraut. Möglicherweise handelte es sich aber auch um einen Druckfehler oder einfach einen Irrtum.
Ich druckte den Kaufvertrag sofort aus, unterschrieb ihn, als er noch halb im Drucker hing, scannte ihn ein & schickte das PDF per Mail ans Museum zurück.
Am letzten Tag des letzten Jahres war eine erschien eine größere Summe aus China auf meinem Konto. Anscheinend erhielt ich das für meinen Flug & den Aufenthalt eingeplante Geld, welches ich ja nun nicht in Anspruch genommen hatte, zusätzlich zum Preis des Bildes. Oder so. Egal. Ich habe es bis heute nicht verstanden. Die Kinder, die Ehefrau & ich freuten uns über diesen unverhofften Geldsegen & verprassten alles innerhalb der nächsten Tage. So hielten wir es schon immer. Außerdem war ja ein paar Tage vorher Weihnachten & wir hatten noch keine Geschenke.
Heute kam eine Kiste aus China. Vermutlich handelt es sich um die drei anderen Arbeiten der mittlerweile zu Ende gegangenen Ausstellung.
Ich habe nicht hineingeschaut & die Kiste ungeöffnet ins Lager gestellt.
Wahrscheinlich werde ich sie zu Lebzeiten auch nicht mehr öffnen; möglicherweise aber irgendwann einmal in einer Ausstellung zeigen. Ungeöffnet. Zusammen mit dieser Geschichte. Oder einer ähnlichen.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Qingdao
Ohne Titel („The watchers“), 2013
Aquarell auf Aquarellpapier, 56 x 76 cm
Art Museum Qindao
Ohne Titel, 2012
Aquarell auf Aquarellpapier, 46 x 61 cm
Ohne Titel, 2012
Aquarell auf Aquarellpapier, 46 x 61 cm
Ohne Titel, 2012
Aquarell auf Aquarellpapier, 46 x 61 cm
Am 24. Oktober (ich befand mich mit meiner Familie für ein paar Tage im Urlaub in Frankreich) erreichte mich die Mail eine Kollegin mit dem Hinweis & den Bewerbungsunterlagen zu einer Ausstellung in China. Das Art Museum in Qingdao rief auf zur Teilnahme an der „2014 Qingdao International Watercolor Biennial Exhibition“.
Es war nicht einfach, mitten in der tiefsten Provence am Fuße des Mont Ventoux von dem Café mit dem einzig verfübaren Internetanschluss im Umkreis von 1.000 km die Unterlagen zu bearbeiten & dann auch noch alles rechtzeitig wegzuschicken (Einsendeschluss war der 31. Oktober), aber irgendwie, nach Unmengen Kaffee & Pastis, habe ich es hingekriegt.
Die vier Blätter oben wurden für die Ausstellung ausgewählt. Eröffnet wird die Ausstellung am 12. Dezember. Zur Vernissage bin ich leider nicht anwesend, obwohl ich explizit dazu eingeladen worden bin. Flug, Übernachtungen, Spesen usw. hätten die Organisatoren übernommen. Ich wäre gerne nach China geflogen, aber es war leider alles zu kurzfristig. Die Ausstellung dauert bis zum 28. Februar 2015. Wer also in nächster Zeit in der Nähe ist …
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Urlaub
Je ohne Titel, 2014
Aquarell auf Aquarellpapier, Format A4
Die beiden oberen befinden sich jeweils in Privatbesitz.
Wir sind in Bedoin am Fuß des Mont Ventoux.
Aquarellieren in der Provence.
Wie früher.
Im Wesentlichen bin ich mir fremd
Ohne Titel, 2012
Aquarell auf Aquarellpapier, 46 x 61 cm
Privatbesitz
Morgen fahre ich nach Crailsheim. Stadtmuseum im Spital.
Ich baue eine Ausstellung auf. Wie man so sagt unter Künstlerkollegen.
Der Titel der Ausstellung heißt: „Im Wesentlichen bin ich mir fremd.“ So steht es jedenfalls auf der Einladungskarte & auf dem Plakat.
In der Einladungskarte steht auch: „Die Einführung spricht der Künstler“
Das weckt Erwartungen. Man erwartet Antworten.
Aber ich habe wahrscheinlich ebenso viele Fragen an meine Bilder wie die Betrachter. Wahrscheinlich stellen auch Bilder eher Fragen als dass sie Fragen beantworten – sowohl dem Betrachter als auch mir.
Solange ich mit meinen Bildern Fragen stellen kann, werde ich malen oder zeichnen. Natürlich sind mir meine Bilder vertraut. Aber weil sie mir nicht alle Fragen beantworten, bleiben mir sie mir in gewisser Weise fremd.
Im Wesentlichen.
Ich versuche mich & mein Handeln über meine Bilder zu verstehen. Leider habe ich nicht viele Antworten auf die Fragen, die mir nach meinen Bildern gestellt werden.
Jedenfalls keine vollständigen Antworten. Es bleiben Bruchstücke. Fragmente. Ahnungen.
So sehe ich das.
Das wird das Thema meiner Einführung sein.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Letztes Eines
Ohne Titel, 2012
Aquarell auf Aquarellpapier, 46 x 61 cm
Meine Zeit in Wiepersdorf ist abgelaufen. Morgen breche ich auf nach Saarbrücken.
In Wiepersdorf fand ich vor allem einen verloren geglaubten Rhythmus. Oder vielleicht auch eine neue Struktur – was sowohl die Arbeit als auch das Leben betrifft. Das wirkte sich weniger auf die Bilder & Zeichnungen aus, als auf meine Befindlichkeit, auf meine Haltung zur Arbeit. Eine sehr gute Erfahrung zum richtigen Zeitpunkt.
Denke ich an die Heimat, treibt mich nur eine Frage um: Ist der Vierte Pavillon endlich fertig? Und: Ist die Fassade rosa, wie ich es gefordert habe?