Clare Churchouse, 2014
Zwirn, Stenopapier, Stoff; ca.23 x 32 cm

 

Statt zu seinem 60. Geburtstag eine herkömmliche Feier zu machen, lud Reinhold Engberding, zusammen mit seinem fürs Wort zuständigen Partner Holger B. Nidden-Grien, Künstlerfreunde und -kollegen ein, jeweils eine Arbeit zu schicken. Engberdings Jubeltag blieb jedoch nur der Auslöser, er war weder der Ausstellungstitel noch sollte er zum Thema der Arbeiten werden.

Jeder Künstler bekam vier Bögen alten Übungspapiers für Stenographie und daraus sollte eine Arbeit entstehen. Stenographie (engl.: short hand) ist eine weitgehend überkommene Form der schriftlichen Kommunikation, zudem auch meist noch mit sich selbst, hatte doch die Sekretärin das Kurzgeschriebene lediglich erstellt, um danach eine saubere Maschinenabschrift zu erstellen. Heute wirkt das Steno-Schriftbild wie eine Geheimschrift, das Übungspapier hingegen wie Papier, auf denen sich u.a. auch Notenfolgen wohl fühlen würden. Da lag es nahe, den Künstlern das Papier an die Hand zu geben, das oben Gedachte mitzuteilen, sie noch ans Naheliegende, die beiden alten Kulturtechniken Schreiben und Zeichnen zu erinnern, und dann zu warten.

Die Liste der beteiligten Künstler weist Künstlerkollegen der beiden Organisatoren auf, die ursprünglich von der Zeichnung kommen, wie z.B. den Berliner Matthias Beckmann, die Koreanerin Kyung-hwa Choi-Ahoi und die New-Yorkerin Clare Churchhouse (s. Abb.), aber auch welche, die nahezu ausschließlich bildhauerisch arbeiten wie Volker Tiemann aus Kiel, Jan Meyer-Rogge aus Hamburg und Reinoud Oudshoorn aus Den Haag oder nahezu ausschließlich malen wie den Berliner Moritz Hasse, den Freiburger Martin Kasper oder ie Hamburger Friedrich Einhoff und Peter N. Heikenwälder – schließlich gibt es auch Kollegen, die konzeptuell arbeiten wie die drei Süddeutschen Simone Demandt, Gerhard Lang und Margret Eicher, die Flensburgerin Elsbeth Arlt sowie den New-Yorker Tom Russotti und Brian Kennon aus Los Angeles.

Sowohl was das Alter angeht als auch den Stand der jeweiligen Karriere sind Künstler vertreten, die ganz jung sind und noch am Anfang ihrer Karriere stehen wie Gavin Rouille aus den USA und Martin Chramosta aus der Schweiz; aber auch welche die schon auf Dokumenten und Biennalen vertreten waren wie die Hamburgerin Mariellea Mosler, Araya Rasdjarmerearnsook aus Thailand die Kölnerin Dorothee von Windheim und Georges Adeagbo aus Benin.

Zu dieser Ausstellung möchten wir Sie gerne einladen!

(Text: Holger B. Nidden-Grien)

Dauer der Ausstellung: 08. – 19. September 2014
Eröffnung: Sonntag, 7. September 2014 um 17:00 Uhr

Einführung: Dr. Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen.

GRINDEL 117 – Grindelallee 117 – 20146 Hamburg
Öffnungszeiten: täglich außer sonntags 14:00 – 19:00 Uhr
Buslinien M4 und M5 – Haltestelle Grindelhof

 

Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!