Ohne Titel („Fall“), 2024
Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm
Es gibt immer mal wieder während des Malprozesses Zustände tiefster Verzweiflung. In solchen Momenten möchte ich am liebsten mit einem Beil auf das Bild einhacken, möchte das Ende mit brutalster Gewalt erzwingen. Oder es gleich aus dem Fenster schmeißen.
Ich weiß, dass das nicht funktioniert.
Meine Eingriffe sind dann auch entsprechend unkontrolliert. Wie von Panik getrieben. Farbe auftragen, wieder abkratzen oder abwischen, neue Farbe auftragen mit unterschiedlichen Werkzeugen, wieder wegwischen … Ich hasse diese Zustände. Gleichzeitig aber bin ich offen, für alles was sich ergibt. Meine Beobachtung ist schärfer, ich bin wachsamer.
Während dieses Prozesses übernimmt irgendwann ein anderer die Regie. Ich bin nur noch Werkzeug. Alles, was ich tue, was ich male, tut & malt ein anderer. Als wäre ich lediglich Beobachter meines Tuns & Treibens. Vieles geschieht intuitiv & spontan. Zufällig.
Alles ist möglich – alles, außer Routine.
Irgendwann trete ich zurück & bin überrascht. Manchmal ist das Bild fertig & wenn nicht, erscheint mir vieles klarer. Der unwegsam steinige, unpassierbare erscheinende Weg öffnet sich für weitere Optionen.