Während der Mittagspause in der Gemeinschaftsküche des Atelierhauses entstand dieses Modell einer Skulptur zur Gestaltung einer Verkehrsinsel irgendwo im Großraum Saarbrücken.
Während der Mittagspause in der Gemeinschaftsküche des Atelierhauses entstand dieses Modell einer Skulptur zur Gestaltung einer Verkehrsinsel irgendwo im Großraum Saarbrücken.
Irgendwo in den Untiefen meiner Festplatte fand ich unter anderen den Ordner „Malprojekte 2009“.
Die darin enthaltenen JPGs hatten folgende Titel:
AndrewKehoe
Fotorealismus_01
La_tourette-_arq._Le_Corbusier
Lefebvre_02
P1030442
Die jeweiligen Bilder waren Gedankenstützen zu geplanten Bilderserien oder Konzepte für Bilder. Leider weiß ich nicht mehr in jedem Fall, was ich daraus noch machen wollte.
Egal. Mache ich halt was anderes.
In Schwäbisch Hall wohnt meine älteste Tochter. Ich spielte ich mit den Kindern Lego & ging mit der Familie spazieren. Außerdem habe ich ins Skizzenbuch gezeichnet.
Im letzten Oktober erhielt ich über eine Kollegin den Hinweis zu einer Ausstellung in China. Das Art Museum in Qingdao rief auf zur Teilnahme an der „2014 Qingdao International Watercolor Biennial Exhibition“. Ich bewarb mich sehr kurzfristig mit vier Arbeiten, die auch tatsächlich für die Ausstellung ausgewählt wurden (Die Ausstellung lief von 12. Dezember 2014 bis zum 28. Februar 2015). Zur Eröffnung waren die Teilnehmer eingeladen: Flug, Spesen, Übernachtung wären vom Organisator übernommen worden, aber da alles sehr kurzfristig war & ich für diese Zeit schon viel um die Ohren hatte, musste ich leider absagen.
Noch während der Ausstellung, Mitte Dezember, kam eine Anfrage des Museums. Man wollte eine Arbeit ankaufen. Ob ich damit einverstanden wäre. Natürlich hatte ich nichts dagegen einzuwenden. Ein Ankauf eines Museums? Auch noch in China? Großartig!
Der Kaufvertrag lag ein paar Tage nach der Anfrage in meinem elektronischen Postfach.
Das Museum wollte witzigerweise bis dato nicht wissen, wie viel meine Arbeiten kosteten. Man teilte mir lediglich mit, dass alles ausreichend versichert sei. Der Preis für die Arbeit war einfach im Kaufvertrag vom Museum festgelegt worden, ohne mich vorher zu fragen. Diese Tatsache irritierte mich zunächst sehr; aber der Kaufpreis war aber überaus großzügig bemessen. Er überstieg sogar den Wert einer meiner Zwei-Meter-Leinwände. Was mich noch mehr irritierte. Mit chinesischen Gepflogenheiten & Geschäftsmodalitäten bin ich nicht vertraut. Möglicherweise handelte es sich aber auch um einen Druckfehler oder einfach einen Irrtum.
Ich druckte den Kaufvertrag sofort aus, unterschrieb ihn, als er noch halb im Drucker hing, scannte ihn ein & schickte das PDF per Mail ans Museum zurück.
Am letzten Tag des letzten Jahres war eine erschien eine größere Summe aus China auf meinem Konto. Anscheinend erhielt ich das für meinen Flug & den Aufenthalt eingeplante Geld, welches ich ja nun nicht in Anspruch genommen hatte, zusätzlich zum Preis des Bildes. Oder so. Egal. Ich habe es bis heute nicht verstanden. Die Kinder, die Ehefrau & ich freuten uns über diesen unverhofften Geldsegen & verprassten alles innerhalb der nächsten Tage. So hielten wir es schon immer. Außerdem war ja ein paar Tage vorher Weihnachten & wir hatten noch keine Geschenke.
Heute kam eine Kiste aus China. Vermutlich handelt es sich um die drei anderen Arbeiten der mittlerweile zu Ende gegangenen Ausstellung.
Ich habe nicht hineingeschaut & die Kiste ungeöffnet ins Lager gestellt.
Wahrscheinlich werde ich sie zu Lebzeiten auch nicht mehr öffnen; möglicherweise aber irgendwann einmal in einer Ausstellung zeigen. Ungeöffnet. Zusammen mit dieser Geschichte. Oder einer ähnlichen.
Kommt alle, die Ihr mühselig & beladen seid. Ich will Euch erquicken!
Mercedes-Sprinter-Zeichnung. Saarbrücken, entstanden am 30. Januar auf dem Parkplatz vorm E-Haus.
Mercedes-Sprinter-Zeichnung. Saarbrücken, entstanden am 31. Januar auf dem Parkplatz hinterm KuBa.
In Ermangelung eines Skizzenbuches zeichnete ich vor einigen Tagen während zweier Kunsttransporte mit einem Mercedes-Sprinter Kreise in den Schnee auf dem Parkpaltz hinterm KuBa. Die Zeichnungen sind mittlerweile nicht mehr zu sehen. Temporär & ephemer. Wie man so sagt.
Vorderseite & Rückseite desselben Blattes.
Je Ohne Titel, 2014
Öl & Sprühfarbe auf Papier, ca. 44 x 64 cm
Gelegentlich nutze ich in meinen Arbeiten spontan die Möglichkeiten der Monotypie. Ich nehme ein Blatt Papier, schmiere eine Seite mit Ölfarbe ein, lege die eingeschmierte Farbseite auf ein Blatt Papier & zeichne auf der Rückseite des eingeschmierten Blattes. Diese Zeichnung drückt sich durch die eingeschmierte Seite auf das jungfräuliche, darunterliegende Blatt.
Einschmierblätter verwende ich meistens für mehrere Arbeiten. Zwischendurch reißt auch mal eine Ecke ab; manchmal finden sie auch Verwendung als Palette oder sonstige Tests.
Während ich beim ersten Durchzeichnen noch ganz gut das Ergebnis der Monotypie erahnen und steuern kann, wird es spätestens nach dem zweiten oder dritten Durchgang ziemlich unübersichtlich – wie man unschwer an der Bleistiftzeichnung erkennen kann.
Manchmal drücke ich ein frisches Blatt Papier auf die Einschmier- & Testseite & ziehe es mit etwas Druck über die Fläche & zeichne mit dem Bleistift auf die Rückseite des Blattes. Die zufälligen Spuren, die dabei entstehen, sind momentan eine gute Grundlage für eine neue Arbeit. Gleichzeitig verändere ich dadurch das Aussehen des Einschmierblattes.
In aller Regel arbeite ich im Knien auf dem verschmutzten, mit Farbe versauten Atelierboden. Auch meine Hände sind nach allen Regeln der Kunst verdreckt.
All diese Prozesse & Arbeitsschritte führe ich sorgfältig & konzentriert aus.
In der Vergangenheit warf ich nach einiger Zeit im Zuge der Atelierhygiene Einschmierblätter, Schablonen & andere Werkzeuge (Tools) weg. Nicht achtlos, sondern immer mit einer gewissen Wehmut.
Mittlerweile aber schwebt mir – in ferner Zukunft vielleicht – eine Ausstellung vor, in der ich nur diese „Tools“, Werkzeuge zeige – aber keine der mittels der Werkzeuge entstanden Arbeiten. Im Gegenteil: Vielleicht sind die Arbeiten, die mit den Werkzeugen entstehen, nur Werkzeuge, die den Entstehungsprozess der Werkzeuge sichtbar machen & überhaupt das Wesentliche?
Der Atelierboden, mit Farbe verdreckte Lappen & Handtücher & andere, am Enstehungsprozess der Arbeiten beteiligten Werkzeuge & Gegenstände könnten diese Ausstellung ergänzen.
Dem geneigten Betrachter fiele dann die Aufgabe zu, mit kriminalistischem & archäologischen Spürsinn über die Artefakte des Arbeitsprozesses & Spuren des Tatortes das Aussehen der Arbeiten quasi zu rekonstruieren.
Je Ohne Titel, 2014
Sprühlack, Öl auf geschnittenem Papier, 21 x 29,7 cm
Manchmal braucht man Punkte. Mit scharfem Rand. Nicht die lapidar mit dem Pinsel gestuppten, sondern scharf umrissene Punkte. Die schneide ich mir dann beispielsweise als Schablone in irgendein Papier, was gerade so rumliegt. Ich bastele mir sozusagen nonchalance mein Werkzeug zum einmaligen Gebrauch. Also eigentlich ein Wegwerfwerkzeug. Weil mit der Zeit & dem Gebrauch werden die Punkte ja immer unschärfer.
Aber gleichzeitig wird mein Blatt mit den Löchern, mein Werkzeug immer schöner.
Ohne Titel, 2013/2014
Aludibond & Wandmalerei
Maße variabel
Manchmal kommt es vor, dass sich Menschen für meine Ideen begeistern. So auch in diesem Fall: Zu sehen ist mein Entwurf für eine Wand in einer Saarbrücker Immobilie. Eine Kombination von Wandmalerei & Arbeiten auf Aludibond.
Wird irgendwann nach Ostern 2014 realisiert.
Die Skulptur von Michael Sailsdorfer am Eurobahnhof, dessen Arbeiten ich in aller Regel sehr schäzte, verliert momentan eindeutig gegen den Treppenhausturm des im Bau befindlichen Parkauses. Zumindest aus dieser Perspektive. Ich wünschte mir, der Treppenhausturm verbliebe mangels Geld des Investors in genau diesem Zustand. Herrlich!
Ohne Titel, 2013
Acryl/Tusche auf Raufaser, ca. 250 x 330 cm
Momentan arbeite ich an einem Projekt: Wandmalerei in Kombination mit Bildern auf Aludibond & Zeichnungen. Abstrakte Arbeiten, wie man so sagt. Möglicherweise. Aber ich war ja nie ein abstrakter Maler. Mit der Wandmalerei knüpfe ich an Zeichnungen an, die in der Zeit von 1997 bis ca. 2001 entstanden sind. Eine Wand im Atelier wird das Testgebiet für den Ernstfall.
Vielleicht wird alles auch ganz anders.
Übergänge gestalten sich schwierig. Zumal, wenn es sich um eine Ankündigung von solcher Tragweite handelt:
“Ab Freitag, dem 7. Dezember 2012, male ich abstrakt.“
Das ist der Plan.“
Der 7. Dezember war gestern.
Frühling. Scheint mir die bessere Jahreszeit, den Plan in die Tat umzusetzen. Der Vierte Pavillon wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Im Übrigen: „abstrakt“ ist ein weites Feld. Ich streiche „abstrakt“ & setze „ungegenständlich.
Ab Freitag, dem 7. Dezember 2012, male ich abstrakt. Oder zumindest ungegenständlich.
Das ist der Plan.
Bis gestern hatte ich noch ein Konzept …